Die 70er Retro-Welle um die Blues Pills scheint ja etwas abgeebbt zu sein, denn gefühlt war eigentlich alles gesagt, doch gibt es hin und wieder ein paar Bands, die im Nachgang noch daherkommen und auch noch zur Stilrichtung beitragen wollen oder können.
BUTTERFLY aus Australien stehen für das Frühlingserwachen, denn bei dem Genuss von „Doorways Of Time“ riecht man regerecht eine ganz Blumenwiese, hört Gebirgsbäche plätschern und möchte sich einfach nur im Grünen ausstrecken und das Leben genießen. Die Scheibe startet etwas spacig mit „Desert Space“ (kein Wunder bei dem Songtitel), wobei klar wird, dass die Gitarren hier die Dominante sind, denen ein weiter Raum gegeben wird. Der Gesangsstil ähnelt dem von Ozzy auf den frühen Black Sabbath-Alben. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Richtig nett finde ich das folgende „Climbing A Mountain“ bei dem die Band ihrer Kiss-Leidenschaft frönt und „Love Gun“ sowohl textlich, wie auch musikalisch in das Songgefüge einbaut. Der sechsminütige Titeltrack ist für mich das Glanzlicht der Scheibe, denn hier gelingt es BUTTERFLY mich zu fesseln, durch jede Menge Abwechslung im Song, einer geilen Sangesleistung und fetten Gitarren. Da hier aber auch der Höhepunkt von „Doorways Of Time“ erreicht ist und es im weiteren Verlauf vorhersehbarer und teilweise auch belangloser wird, kann ich im Endeffekt von einer interessanten Veröffentlichung von Down Under sprechen, aber mehr ist es dann Ende auch nicht. Für LP-Sammler könnte das Cover einen Kaufanreiz bieten, denn Rodney-Matthew-Coverartwork haben ähnliche tolle Sachen beispielweise für Magnum angefertigt.