Wenn aus den finnischen Gefilden neue Granaten des Death Metal durch die Gegend gefeuert werden, kommt man nicht drum rum diesen Detonation Gehör zu verschaffen. In diesem Fall wurde aus der Region Pohjois-Pohjanmaa bei Oulu das selbstbetitelte Geschoss der 5 Kriegstreiber abgeschossen. REVULSION fristen seit 2005 im finnischen Underground ihr Unwesen und ließen durch das Demo „Undressing External Humanity“ (2010) und der annehmbaren EP „Defiled“ (2011) von sich hören. Die beiden Tracks der 2016’er Single „Last Echoes of Life“ landen schließlich auf dem nun erscheinenden selbstbetitelten Debüt. Es wird schon seine Gründe haben, warum die 5 finnischen Renntierschubser erst 16 Jahre nach Bandgründung mit ihrem Debüt auffahren, doch da klingt sehr gut produzierter Death Metal durch die Boxen. Das Quintett erkennt schnell, wodrauf es ankommt. Kein großes Experimentieren, sonder den Kern zu präsentieren, was Death Metal ausmacht. Extrem und Intensiv holt „Revulsion“ einen ab. Tuomas Alatalo hält sich mit seinen Bass kaum im Hintergrund und trägt einen schwerwiegenden Teil zu dem Gesamtsound zu, ohne sich komplett in den Vordergrund zu spielen. Im Zusammenspiel mit dem Gitarrendou Jarkko Viitasalo und Jari Toppinen ist die spielerische Soundwand bestens aufgestellt. Atte Karppinen, der bereits 2016 bei den Industrial Black Metal Landsleuten von MELDING PLAGUE getrommelt hat, lässt auch bei REVULSION seine Fähigkeit durchgehend erahnen.
Mit dem 2016 Singletrack „Last Echoes of Life“ legen die Finnen los. Nach kurzem Intermezzo stürzen sie sich auf ihren schmutzigen Death Metal Kern, der klar und im Midtempo sich einpendelt. Frontmann Aleksi Huhta Gesang ist extrem und wunderbar übertrieben, klingt aber nie albern. Das Album trägt sich durch die hervorragende gleichbleibende Struktur, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Bei „Pyre“ und „Walls“ treten REVULSION gut aufs Gaspedal, ohne die melodischen Parts zu vernachlässigen. „Mustaa hiiltä“ (Schwarzer Kohlenstoff) verspricht nicht nur Düsternis, sondern geht intensiv damit auch ins Gericht. Ein ruhiger Höhepunkt des Albums. Aus „Lihaan sidottu kirja“ (Buch in Fleisch gebunden) werden uns die Leviten mächtig blutig vorgelesen. Die Tracks „Wastelands“ „Unravel“ und „Silence“ lassen kaum Zeit für eine Pause und zocken durchgehend im eingängigen Stil. Der vorletzte Song „Pawns“ verweilt im Ansatz aus einem MORBID ANGEL Stil. Treiben mit vielen schnellen Parts. „Viimeinen rituaali“ (Das letzte Ritual) ist ein würdiger Abschluß, der mit einigen der besten Riffs des Albums beginnt, die im Laufe der Sekunden ihren Zweck erfüllen. All die gesamte angestaute Energie bricht aus der Band in einem grandiosen Finale aus ihr heraus.