Der Bandname war mir zu kurz (wären sie doch besser bei der Urform „Metal Priests“ geblieben), das Cover zu banal und die Shirts zu simpel. Von daher sah ich 1986 keinen guten Grund mir das erste Album von MP zuzulegen. Da einem Kumpel aber meine Liebe zu Trance und Accept bekannt war, versorgte er mich mit einem Tape von „Bursting Out“ und ich flog förmlich mit dem Sturm davon, den diese Scheibe entfesselte.
Der Titeltrack ist eine der geilsten Teutonenhymnen ever und zündet heute noch so massiv wie vor 35 Jahren. Nichts, aber auch überhaupt nichts, hat dieser Killer von seiner Power und Leidenschaft verloren. Für mich war die Band zu diesem Zeitpunkt der kleine Bruder von Accept. Die Stimme von Thomas Zeller ging in Richtung Udo Dirkschneider, ohne allerdings ganz so räudig zu klingen und die Songs waren doch stark angelehnt an das „Breaker-Album“ der Solinger, was ja nun nicht schlecht sein muss. Die Chöre bei den Refrains klangen etwas billig, doch das hatte und hat auch heute noch Charme. Im Gegensatz dazu waren die Riffs messerscharf und schnitten Fleisch in dünne Scheiben. Mit „World Of Tears“, „Paromania“ oder „Fight For Your Life“ gibt es ein paar formidable Kaufgründe und so kann ich diese Neuauflage den Fans von deutschem Edelstahl nur wärmstens empfehlen. Die beiden folgenden Alben konnten die Klasse des Erstlings nicht mehr halten, doch mit „Bursting Out“ ist die Truppe aus Witten bereits jetzt unsterblich.
Als Beigabe gibt es ein paar Livenummer, auch von Songs die nicht auf dem Album enthalten sind. Mit Sicherheit ein zusätzlicher Kaufgrund für eine starke Platte, eines ohnehin starken deutschen Jahrgangs 1986.