Nicht nur Inquisition und Kreuzzüge fanden im Mittelalter unter dem Banner der Kirche statt. Auch Hexenverbrennungen standen hoch im Kurs. Durch den religiösen Irrsinn ließen unzählige Frauen ihr Leben. Anna Göldi war eine der letzten Frauen, die in Europa der Hexerei beschuldigt war. Die letzte legale Hinrichtung von ihr fand am 24.06.1782 in den schweizerischen Ort Glarus statt, wo sie durch das Schwert ein grausames Ende fand. Zu Ehren aller „Hexen“, die durch die Hand der Kirche starben, schlossen sich die Italiener Marco Nieddu (Vocals, Guitars, Bass), Francesco Pintore (Vocals) und Gabriele ‚Souldead‘ Fancellu (Drums, Vocals (backing)) auf Sardinien zusammen und gründeten vor drei Jahren ihre Band ‚1782‘.
Sehr passend für die musikalische Auseinandersetzung mit der komplexen Hexerei Thematik ist der Doom Metal geeignet. Bereits 2019 erschien das selbstbetitelte Debüt, welches durchsetzt ist von klassischem Tönen des Untergangs. Fans der ersten Stunde erfreuen sich über die Kunde, das es neue düstere Beschwörungsformeln zu hören gibt. 1782 befeuern ihre Vorstellung mit dem nun 2 Studioalbum „From The Graveyard“. Auch auf der mystischen Neuerscheinung, ist sich das Trio einig, den begonnen stilistischen Pfad des Unterganges unbeirrt fortzusetzen. Die okkulte Grundstimmung zieht sich wie ein blutroter Faden durch sämtliche Songs. Auffällig ist der qualitative Fortschritt der Band, welcher von Alfredo Carboni in den „RKS Studios“ in Ossi, Sardinien durch das Mixing und Mastering ermöglicht wurde.
Acht Tracks und 43 Minuten reiner dunkler Doom mit langsamen und kraftvollen Riffs und schwerem und massivem Drumming erwarten einen, die träge wirken. Doch genau diese Aura ist es, die den Sound von 1782 in voller Schwärze erblühen lassen. Mit einen Schuss Stoner Rock versehen Monotonie, die eingängiger nicht sein kann.