Bei dem Bandnamen TOMBS hätte ich fast gewettet, dass es mehr als ein Dutzend Kapellen gibt, die weltweit unter diesem Namen firmieren. Aber falsch gedacht, TOMBS gibt es nur einmal (zumindest in der breiteren Öffentlichkeit, die Underground lassen wir nun mal außen vor!). Die vier Amerikaner aus Brooklyn fristen schon seit einer geraumen Zeit ihr Dasein, 14 Jahre um genau zu sein, zu einem größeren Bekanntheitsgrad hat es aber anscheinend noch nicht gereicht. Aber okay, Brooklyn bzw. New York ist nicht gerade für Post Black Metal in der harten Gitarren-Musik-Welt bekannt. Und doch klingelt irgendetwas in meinem Siebhirn bei dem Namen TOMBS……und nachdem ich unser Archiv gecheckt habe entdecke ich, dass ich vor nicht ganz 7 Jahren die Scheibe „Savage Gold“ von TOMBS besprochen habe. Muss ich nachher mal wieder reinhören, zumindest damals hat mir die Scheibe gut gefallen!
Aber kommen wir nun zu „Under Sullen Skies“, dem aktuellen Machwerk, das als Post/Black Metal deklariert wird und mit gut einer Stunde Spielzeit bei 12 Songs ordentlich „value for money“ bietet. Und auch qualitativ kann das Quartett mit guter Ware überzeugen. Die Grundlage ist immer noch ein atmosphärischer Black Metal, aber wie zum Beispiel auch bei CHAPEL OF DISEASE geht man im Hause TOMBS dazu über, das Ganze mit traditionellen Metal Riffs und Harmonien zu würzen und den Schwerpunkt auf die Stimmung und die Atmosphäre zu legen. So wird immer wieder das Tempo gedrosselt um starken Gitarren Leads zu machen. Auch der Gesang von Mike Hill ist ein wenig milder geworden. Zwar immer noch aggressiv und leicht kreischend, aber bestimmte Fragmente lassen ich ohne weiteres verstehen. Und überhaupt gibt es vieles zu Entdecken auf „Under Sullen Skies“, denn die Band überschreitet Genre Grenzen und bedient sich wie es ihr gefällt.
Dabei sticht positiv heraus dass viele Songs durch ihre angenehmen Spielzeit nicht zu überfrachtet wirken. Auf der anderen gibt es sicherlich Menschen, die nicht jeden Einfall bzw. jeden Einfluss bei den Songs als hörenswert empfinden werden. Als Beispiel sei hier „Secrets Of The Black Sun“ angeführt, dass mit einem sehr langen Doom Part einsteigt. Oder auch „Lex Talionis“ dass ohne Probleme von einer Thrash Metal Band stammen könnte.
Bei der Produktion fehlt mir ein wenig die Durchschlagskraft, hier wurde meiner Meinung nach ein Kompromiss zwischen Black Metal Produktionen (dünnes Schlagzeug, flirrende Gitarren und allgemein sehr „kühl“) und modernen Standard Aufnahmen gesucht, aber nicht gefunden.
„Under Sullen Skies“ ist eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Scheibe von TOMBS geworden, wobei dem ein oder anderen machen Parts sauer aufstoßen werden. Aufgeschlossen Post Black Metal sollten hier unbedingt rein hören.
TOMBS – UNDER SULLEN SKIES
Fazit
Abwechslungsreiche Scheibe, eine gewisse Vorliebe für Black Metal sollte man aber mitbringen!