Die unheilige Allianz aus der Wiege des Black Metal hält immer wieder eiskalte Überraschungen parat. Seit nunmehr knapp 4 Jahrzehnten lärmen Corpsepaintcombos aus Norwegen erfolgreich durch die extreme Metallandschaft. Das entstandene Erbe trägt Thomas Eriksen mit seinem Soloprojekt MORK seit 2004 weiter. Trotz der Ähnlichkeit leitet sich der Bandname nicht von dem norwegischen Wort für „Dunkel“ ab. sondern steht einfach für den Künstlernamen MORK. Während der ersten Schaffensphase klang sein 2013’er Debüt „Isebakke“ klassisch kalt, wie True Norwegian Black Metal sein muss. Roh und finster direkt aus dem schneebedeckten Wald. Qualitativ entwickelte sich MORK merklich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung vorwärts, ohne dabei die Schwarzwurzeln aus den Augen zu verlieren.
Auch wenn es einer abgedroschene Floskel gleichkommt, ist „Katedralen“ das bisher beste Album was Thomas Eriksen in seiner Discographie vorzuweisen hat. Kein Wunder, den hier erhält qualitative Unterstützung von Gastsängern ‚Nocturno Culto‘ (DARKTHRONE) & ‚Dolk‘ von (KAMPFAR), sowie ‚Eero Pöyry‘ (SKEPTISM) am Keyboard. Die gesamte Performance, die Aufnahmen und das Abmischen wurden von MORK selbst vorgenommen.
Diese hier vorhandene Qualität wird auf „Katedralen“ nun künstlerisch auf hohem Level abgerufen. Es peitschen die Black Metal Grundelemente in nordischer Eiseskälte durch die Boxen. Kreischende Riffs fräsen sich permanent durchs Gehör. Der Gitarrenarbeit kann eine hundertprozentige Schwarzmetal Bescheinigung auszustellen. Was das Gesamtkonzept anbelangt wird eine große Portion Atmosphäre und Melodie mit eingeworfen, was der reifen Produktion einen zusätzlichen Glanz verleiht. Die Vocals pendeln zwischen Screamparts und Klargesang, was nicht ganz untypisch im Black Metal ist. Bei „Arv“ fließt direkt auch chorähnliche Passagen mit ein. Der Track wäre in dem Punkt auch ein guter Anspieltipp um mit dem Norweger warm zu werden.