Es gibt ja immer wieder mal neue Gruppen, die uns Fans vom ersten Ton an derart packen, dass es eine Wonne ist! So jetzt geschehen bei mir im Falle der jungen finnischen Band Temple Balls, die mit „Pyromide“ ihr drittes Album raushauen. Die beiden Vorgänger kannte ich bisher nicht, werde das aber so schnell wie möglich nachholen. Sofort fährt mir die Musik nämlich richtig gut rein, was mit Sicherheit an, aber nicht nur dieser hervorragenden Röhre von Frontmann Arde Teronen liegt.
Unweigerlich schießt mir die deutsche Gruppe Victory in der Phase mit ihrem zwischenzeitlichen Shouter Fernando Garcia in den Sinn. Hatten die nicht auch mal ein Album mit dem Wort „Temple“ im Titel? Genau, “Temples Of Gold“, immer noch eines meiner Lieblings-Alben aller Zeiten! Und genau in diese Kerbe schlagen auch Temple Balls, was ich natürlich absolut begrüße! Aber auch Guns N`Roses, Airbourne, Helloween mit Kiske, The Unity oder punktuell auch Axel Rudi Pell kommen mir als Geschmacksvergleicher in den Sinn. Tolle Hooklines, Melodien zum Niederknien, wunderbare Twin-Gitarren mit reichlich Duellen, genau der richtige Härtegrad zwischen Classic Hardrock und Metal sowie als I-Tüpfelchen wie gesagt diese Hammer-Röhre! Da richte ich ausnahmsweise dem italienischen Label Frontiers, die ja schon länger nicht mehr ausnahmslos im AOR zuhause sind, mal eine dicke Gratulation für ihr gutes Gespür aus, wenn es darum geht, auch mal talentierte Bands in der großen Masse zu signen! Diese Guppe hat nämlich das Potential ein ganz dicker Fisch zu werden und gehört auf die großen Stadion-Bühnen auf der Welt. Ein bisschen NWOBHM hier, etwas melodischer Hard Rock da und fertig ist ein total einnehmender Rock-Rundumschlag, der ganz klar die Fans endgeiler Heavy Mucke mit hohem 80er-Jahre Flair insgesamt gefangen nimmt!
Auf sinnloses Gebolze wird verzichtet, auf viel Gefühl für Groove, Power und Melodien sowie fette Chöre dagegen nicht. Da ist es mir unmöglich, einzelne Lieder hervorzuheben, weil diese Scheibe als Ganzes funktioniert und mich absolut begeistert. Eine dicke Überraschung kommt da sogar kurz vor Schluss mit der (anfänglichen) Piano-Ballade „If Only I Could“ daher, die zunächst wie ein Fremdkörper wirkt, sich jedoch unwiderstehlich als Power-Ballade mit viel Gitarren in mein Heavy-Herz eingroovt. Keine Langeweile, die wenigen Synthies an den genau richtigen Stellen, es stimmt halt alles!