Im Zuge der Wiederveröffentlichung der MP-Scheiben legen Dying Victims nun mit dem Zweitwerk „Get It Now“ nach. War das Debüt „Bursting Out“ noch ein ungehobelter Batzen Teutonen-Stahl, klang der Nachfolger doch viel sauberer produziert, was den Songs ein Stück weit ihre Energie nahm. Das Schlagzeug ist leider nur im Hintergrund zu vernehmen, sodass bei potentiellen Knallern wie „Rocktober Blood“ oder „Hawk Of May“ etwas der Dampf im Kessel fehlt. Grundsätzlich sind die Songs von „Get It Now“ mit ähnlicher Qualität ausgestattet, wie die des Vorgängers, doch am Ende fehlt für heutige Verhältnisse die notwendige Intensität.
Da zur damaligen Zeit die Produktion nicht das vorherrschende Thema bei Platten-Kritiken war, bekam die Scheibe durchweg wohlwollende Reviews und die Leiter nach oben schien für MP gestellt. Am Ende entschied man sich aber die sicheren Jobs zu behalten und nicht den riskanten Weg des Profi-Musikers anzustreben. So kam es nur zu vereinzelten Wochenend-Gigs. Durch die fehlende Live-Präsenz, gerade auch im europäischen Umland, konnte die Band ihre Fanbase nicht erweitern und beim dritten Album sollten die Probleme beim Sound noch gravierender werden. Doch das ist eine andere Geschichte.
„Get It Now“ ist eine Scheibe für 80er Fans, die alles vom damaligen Mittelfeld der deutschen Metal-Liga besitzen möchten. Laut aufgedreht, machen vor allem auch die fünf zusätzlichen Live-Versionen Lust und Laune auf MP.