Das Klima in Berlin ist eher von der raueren Sorte. Sollte einen also auch nicht wundern, wenn eine Band von da nicht grade nach Gänseblümchen klingt. BLOOD.SHOT.DOWN sind insofern berlinerisch vom Feinsten und spielen Hardcore irgendwo an der Schnittstelle zwischen NYHC, 90er Jahre Core der europäischen Prägung und Metal.
Wieso mir das so gut gefällt? Vielleicht, weil mich die fünf Herren an BACKFIRE erinnern, die an einer ähnlichen Schnittstelle ankern. Nur ist es so, dass „The Great Escape“ noch nicht einmal nur musikalisch an die Holländer und andere Größen erinnert, sie haben einfach einen ähnlich hohen Energielevel und der macht die Platte hochgradig unterhaltsam. Um Langeweile aufkommen zu lassen, passiert einfach viel zu viel und das bei einem Mordstempo. „So Called Charity“ gibt euch einen guten Eindruck. Wuchtige Drums, heftigstes Geshoute und mitreißende Gitarren ballern in eure Gehörgänge, schlagen dort gefühlt hundert Saltos und lassen euch in den Seilen hängen. Und dann startet die nächste Nummer. BLOOD.SHOT.DOWN klingen schon jetzt ziemlich komplett und wir reden vom ersten regulären Langeisen. Da kommt noch mehr und hoffentlich bald auch wieder live. Abriss garantiert.