Zwischen Metal und dem Fußball gab es schon immer viele Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten. Das war so und wird auch immer so bleiben. Ob nun IRON MAIDEN als Trikotsponsor vom englischen West Ham in Erscheinung getreten ist oder die hessischen Thrash Metal Urgesteine TANKARD der Eintracht aus Frankfurt ihr Lied „Schwarz-weiß wie Schnee“ gewidmet haben. Diese und noch unzählige weiter Beispiele lassen sich zusammentragen, um die Gemeinsamkeiten gut darzustellen.
Für Werder Bremen, die nun seit 1981 durchgängig in der 1 Bundesliga spielen, hingegen gibt es zwar keine Aufsehen erregende Aktion aus der Metallager, doch die Stadt selbst verfügt über ein paar schöne Rock- oder Metallocations. Während Werder Bremen zur Zeit gegen den sportlichen Abstieg aus der höchsten deutschen Fussballliga kämpft, verhält es sich mit LUCIFUGE aus Bremen genau entgegengesetzt. In den Tiefen der unteren Amateur Black Metal Liga sammelte das Ein-Mann-Projekt unter dem Pseudonym ‚Equinox‘ von Spielzeit zu Spielzeit Erfahrung, bevor es spielerisch zum Aufstieg gekommen ist.
Was zunächst mit der „Ride the Beast“ 2018 begann, welches seine Platz zwischen VENOM und BATHORY aus den Anfangstagen eingenommen hat, ohne als billiger Abklatsch zu wirken. Nach dieser ersten traditionelleren Black Metal Veröffentlichung stand einer stätigen Weiterentwicklung über seine weiteren ‚Stationen‘ mit dem düsteren 2019’er „Der AntiChrist“ und dem rockigen „The One Great Curse“ aus Februar 2020, kurz vor dem Ausbruch der weltweiten Pandemie, nichts mehr im Wege. Der eingeschlagene Weg orientierte sich weg vom räudigen Black Metal in Richtung geschwärzten Mix aus Speed- & Thrash Metal, gewürzt mit einer gesunden Portion Punk. Nicht nur spielerisch kommt es einem freudigem Aufstieg gleich, sondern auch die Qualität der Aufnahmen haben sich bis zum „The One Great Curse“ merklich gesteigert.
Mit dem nun aktuellen vierten Werk „Infernal Power“ hat sich der bisherige Alleinunterhalter ‚Equinox‘ nun zum Teamplayer entwickelt. Mit ‚Matorralix‘ am Bass, ‚Dominatrix‘ an den Drums und ‚Berenjenix‘ an der Gitarre läuft das Quartett nun als ein schlagkräftigen Team auf. Ohne Umschweif wird direkt in gepflegt bissige Rapiditätssphären gezockt. Diese Art des schwarzen Rock’n’Roll verbreitet einen süchtig machenden Evil Spirit, der direkt ins Ohr geht. Ob die Produktion von „Infernal Power“ bewusst dieses dünn klingenden Soundgerüst aufgenommen wurde, ist leider als Manko zu sehen. Wohlwollend passt dieser Art der Aufnahmen zu einhundert Prozent in genau diese Sparte des Metal. Doch heutzutage kann dank der vorhandenen Technik insgesamt mehr drückende Tiefe rausgeholt werden.
Unabhängig vom Sound steht der richtig schön dreckige Spielspaß im Vordergrund. On nun das Highspeed getränkte „Leviathan Arise“ oder das durchgerockte „Temples of Madness“ genannt werden. Es wird durchweg auf die Tube gedrückt, bis die Schwarte kracht. Während der Großteil der Tracks im Schnitt zwischen zwei bis drei Minuten bewegen, reißt zusätzlich das garstig wirkende „Good As It Is“ mit seinen knapp sechs Minuten den Gesamtschnitt der Albums ordentlich nach oben.