Ein Song kann für eine Band schon fast zum Problem werden. Insbesondere, wenn der Solitär unglaublich gut geraten ist. So geht es MANCHESTER ORCHESTRA mit „The Silence“. Einfach ein Meisterwerk, da wo sich der Post Rock schon gefährlich nah an den Pop schmiegt, ohne jedoch je über die Grenze zu kippen. An jenem Song, bei dem selbst jedes Detail perfekt sitzt, muss sich nun „The Million Masks Of God“ messen lassen. Da kann man nur scheitern.
In Schönheit. Die Band um die musikalischen Masterminds Andy Hull und Robert McDowell versucht sich nicht an einer Kopie des Überhits, sondern entwickelt sich auf der Basis der eigenen Fähigkeiten konsequent weiter. Dabei schaffen es MANCHESTER ORCHESTRA auch auf Album Nummer sechs noch spannend und neu zu klingen. Da sind auf der einen Seite sehr getragene, epische Stücke, die es nur logisch erscheinen lassen, dass die Band schon auf dem ein oder anderen Filmsoundtrack untergekommen ist. „Way Back“ oder „Inaudible“ zum Beispiel sind Post Rock im mehr als epischen Breitbandformat. „Keel Timing“ oder „Bed Head“ wiederum haben dermaßen viel Dynamik, dass sie schon fast als Dance Music durchgehen könnten. Trotz dieser Antipoden klingt „The Million Masks Of God“ wie aus einem Guss und das ist vielleicht die größte Leistung. Gefühlt ist es Ewigkeiten her, dass ich eine Platte in den Ohren hatte, mit einer dermaßen guten Durchhörability.