Mit einem 4 Gänge Menü geht die junge Death Metal Band aus Ljubljana in der Slowakei ins Rennen. Vor der Gründung von ENSANGUINATE im letzten Jahr waren die vier Metalheads bereits in anderen ortsansässigen Thrash oder geschwärzten Speed Metal Bands unterwegs. Durch die bereits gesammelte Erfahrung hat es auch nicht lange gedauert bis nun die erste EP auf den Markt kommt. „Entranced by Decay“ heißt das gute Stück und lässt durch das Artwork auf ein bleihaltiges Mahl direkt aus der Leichenhalle hoffen. Schwerpunktmäßig hat sich die Band das Ziel gesetzt die Vibes der Anfangsjahre des Death Metal herauf zu beschwören.
Mit „Ghoul Presence“ zum Auftakt wird direkt zum Tanz über den Totenacker gebeten. Ein rockiger Auftakt, der zügig und gradlinig gezockt wird. „Hunted“ ist ein schöner Fasttrack, der Gräber aufbrechen lässt, um das unheilige Schauspiel zur Geisterstunde einzuleiten. Der dritte Track „Pit of Ash“ weißt klassische Death Metal Strukturen auf. In beständiger Manier prügelt ‚Matjaž Winkler‘ sein Schlagzeug windelweich, nur um es kurz da drauf wieder liebevoll zu behandeln. Beim letzten Stück der EP „Untended Graves, Scattered Remains“ stürmt Gitarrist ‚Jaka Črešnar‘ das Krematorium, um die anwesenden Untoten im Klampfenduell endgültig ins Jenseits zu befördern. Fehlt nur noch der Vierte im Bunde. Bandleader ‚Andrej Čuk‘ verfügt über ein kräftiges Gesangsorgan, was er in den vier Tracks eindrucksvoll preisgibt.
„Entranced by Decay“ ist eine sauber aufgenommene Produktion, was der EP einen guten Qualitätsrahmen verleiht. Allerdings fehlt an der ein oder anderen Stelle noch n kräftiger dreckiger ‚Bums‘. ENSANGUINATE wandeln zwischen den verrotteten Grabsteinen auf oft benutzen Trampelpfaden des Friedhofs, allerdings ohne groß innovativ zu sein. Der rockige Sound geht für ein erste Veröffentlichung des Death Metal Quartetts vollkommen in Ordnung, doch zu mehr reicht es (noch) nicht. Langfristig bleibt von „Entranced by Decay“ wenig im Gedächtnis hängen, da dieser Art des Death Metal bereits zu oft existent ist. Bei der beständigen Flut neuer Veröffentlichungen, kann „Entranced by Decay“ da schnell untergehen.
