BEYOND MORTAL DREAMS – From Hell (RE RELEASE)

Albumtitel

From Hell (Re Release)

Label/Vertrieb

Nuclear Winter Records

Veröffentlichung

17.05.2021

Laufzeit

44:33 Minuten

Genre

Death Metal

Eigentlich ist es eine mittelgroße Schande, das es Bands auf diesem Planeten gibt, die bis dato von einem unentdeckt geblieben sind und somit deren zerstörerischen Sound ungehört für einen bleibt. BEYOND MORTAL DREAMS aus Adelaide in Australien sind dafür das aktuell beste Beispiel einen direkt aus dem Stand ungefragt in ihren unheiligen Bannstrahl zu ziehen. Es gleicht einem bitterböser Hammer der Apokalypse, der direkt und unvorbereitet einen zu Boden nagelt und sein tödliches Werk vollstreckt. Das war sich mit einigen Unterbrechungen seit 1992 durch den australischen Underground pflügt, sind die personifizierten Vorboten Luzifers.

Es gibt in den letzten Jahren wenig Momente, wo man direkt beim ersten Hördurchlauf die einzelnen Tracks freudig abfeiert. Genau dieser Moment ist bei der Neuauflage des bisher einzigen Studioalbum „From Hell“ (2008) eingetreten. Insgesamt sieben tödliche Sünden lassen nicht nur aufhorchen, sondern auch frohen Mutes den Stift zücken, um endlich den Mitgliedsantrag für die ‚Church of Satan‘ auszufüllen und abzuschicken. Ob die Anzahl der Songs für für „From Hell“ bewusst gewählt wurde, ist nicht überliefert. Dieses Album lässt erahnen, was es bedeutet, wenn die gesamten 7 Siegel gebrochen sind und sich die finale Prophezeiung der entfesselten Apokalypse erfüllt.

Mit dem brennenden Höllenfeuer und den passenden gequälten Seelen eröffnet „From Hell“ sein grausames Schauspiel. Des einen Freund, des anderen Leid. Durch die fett klingenden Drums und der hinreisenden Gitarrenarbeit wird direkt die eigene Seele geraubt. Dieser passende Auftakt besticht zusätzlich durch das ultra tiefe Growling von Frontmann Pahl ‚Doomsayer‘ Hodgson, was sich dermaßen gewaschen hat ! Nach diesem Auftakt, pfeffern BEYOND MORTAL DREAMS direkt mit einem Riffgewitter bei „Where the Unbelievers Burn“ nach. Musikalische Vorbilder DEICIDE sind hier unverkennbar diabolischer Schirmherren, des kürzesten Song auf der Platte. Oft fällt nach den ersten Songs bei vielen anderen Bands entweder die Intensität in den Lieder ab oder es wird an der Geschwindigkeit gewerkelt. „Destined for Annihilation“ wirkt genau gegenteilig. Ein vernichtender dritter Teil des Untergangsounds, in dem obendrein ordentlich an den Gitarren gefrickelt wird.

.„Desolation Hymn“ reißt unerwartet komplett aus der Reihe. Mit einem bedrohlich wirkenden Beginn wird das fünfminütige Zwischenspiel eingeleitet, wo bekannte Drumbeats aus dem Hause MORBID ANGEL zu vernehmen sind. Diese instrumentale Hymne besticht im zweiten Teil mit einem großartigen Heavy Metal Gitarrenspiel. Wie faszinierend schön kann das Reich der Unterwelt klingen. Genau dieser beschriebene Ort öffnet jetzt seine Pforten. Dämonen und gruselige Wesen strömen heraus, um die Welt endgültig zu versklaven. „The Earth Belongs to Hell“ mit einer Priese DEICIDE ist der passende Soundtrack für den anstehenden Seelenfang. Neben den fetten Schlagzeug Einsätzen und einem sauberen Riffing sorgen himmlische Synthie Sequenzen für ein Highlight auf „From Hell“ ! „Fuck you heaven .. I will go to hell !“ 

Gegenüber der ewigen Pain in der Unterwelt sind knappe 12 Minuten Spielzeit kaum erwähnenswert, doch „In Agony Everafter“ fordert Durchhaltevermögen. Was mit IMMOLATION lastigen Gitarrenspiel beginnt, pendelt sich im klassisches Midtempo ein. Das BEYOND MORTAL DREAMS vor niemanden Halt machen, sollte mittlerweile klar sein. Auch aus dem Himmelsreich wurden Engel eingesackt, die mit den hörbaren Chorarien im Fegefeuer unsagbare Qualen erleiden. Mit einem erneuten epischen Klampfenspiel, fern ab des Death Metal, geht auch dieser makabere Hörspaß dem Ende entgegen. Auch in der Hölle ist irgendwann mal Schicht im Schacht. Schließlich wird man nicht jünger. Und so haut die australische Todesfraktion mit „We Ascend“ noch mal einen raus. Ein fetter aber fieser Track, bei dem durchgehend höllisch grinsend die letzten verbliebenen menschlichen Seele eingesackt werden. Das Fegefeuer braucht bekanntlich stätigen Nachschub.

„From Hell“ ist geradliniger, extremer Death Metal, der die Sounds und Stile der modernen und alten Schule gleichermaßen kombiniert. Wie bereits erwähnt, überziehen BEYOND MORTAL DREAMS ihre Songs mit einer ruchlosen Dunkelheit, welche durch die eher unterschwellige, aber äußerst intensiven Brutalität der Songs erst einen richtig finsteren Anstrich bekommen. Die Lead-Gitarre bricht aus den eher im Midtempo walzenden Songs immer wieder verspielt aus und lässt hier einen Spirit des Heavy Metal gekonnt mit einfließen, ohne das höllische Feeling dabei verloren geht. Diese sieben Tracks zeigen einfach wie mächtig Death Metal klingen kann. Das ist wahrlich ein ungeschliffener Underground-Juwel, der im Grunde in jede gut sortierte Sammlung gehört !

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Fazit
BEYOND MORTAL DREAMS kennen mit "From Hell" auch als Neuauflage keine Gnade bei ihrem endzeitlichen Feldzug gegen die Menschheit .... und das ist auch gut so !!!
14
von 15
Geniestreich
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