Aus Südhessen kommt die Deutschrock Band Doppelbock welche mit „So Schön“ jetzt ihr Debütalbum raushaut. Sehe ich mir das Cover mit dem brennenden Akkordeon an, ahne ich, was das Besondere an diesem Quartett ist. Denn statt der zweiten Gitarre ertönt eben ein „Schifferklavier“ bei den elf Liedern, welche dementsprechend in der Schnittmenge von Rock, Folk und Punk zu finden sind. Der Gesang des Sängers und Gitarristen Bruno klingt rau und erinnert mich ein wenig an die üblichen Verdächtigen wie Kärbholz oder Böhse Onkelz. Das Ganze versprüht meistens gute Laune, weil das Tempo ziemlich hoch ist und die Melodien eingängig, also zum Mitgrölen geeignet sind. Die Solos übernimmt aber nicht immer das Akkordeon, auch die Elektrische darf mal ran, so wie beim radiotauglichen „Fürst Der Welt“, das meiner Meinung nach tatsächlich ein Hit werden könnte.
Mit dem „Wandersmann“ haben Doppelbock ein altes traditionelles Volkslied verrockt (siehe Video), was bei mir die Vorstellung an eine Bühne im Biergarten mit reichlich Gerstensaft und tanzendem Publikum hervorruft. Doch Zeit zum Innehalten bleibt auch, was die Ballade „Wald“ beweist. Die Platte wird bestimmt nicht jeden Tag in meinem Player landen, aber bei Bratwurst und Bier im Sommer kann ich mir die Musik von Doppelbock gut als Begleitung vorstellen. Der Band kann ich nur möglichst baldige Live-Auftritte wünschen, denn die Mucke gehört ganz klar auf die Bühne! Einzig die kurze Laufzeit ist nicht so prickelnd, da hätten es gern ein, zwei Lieder mehr sein dürfen.