Bei PANTHEON handelt es sich um eine vierköpfige Band aus Little Rock, der Hauptstadt des südlichen Bundesstaates Arkansas. Es scheint, das die Jungs sich etwa vor 2 Jahren zusammen getan haben, da in ihrer bisherigen Discographie außer der Single „Choir of Death“ (2019) und ihrem ersten Studioalbum „Age of Wolves“ (2020) nichts weiter vorzuweisen ist. Wie auch bei unendlich vielen anderen Band auf diesem Planeten, sind die Mitglieder von PANTHEON in anderen Metal Bands wie z.B. EPOCH OF UNLIGHT, FALLEN EMPIRE, TANGELD IN RUIN, ABANDON THE ARTIFICE und SPLATTERED IN TRAFFIC im südlichen US Bundesstaat tätig. Die Namensgebung leitet sich aus einer zur Kirche umgeweihtes antikes Bauwerk der italienischen Hauptstadt Rom ab. Geschwärzten Death-Thrash-Metal der alten Schule mit Groove-Elementen, so wird der Stil von PANTHEON angekündigt.
Mit dem Opener „Serpent Death Cult“ wird auch die Neuauflage des Debüt eröffnet. Ein Auftakt der nach kurzer Zeit recht ernüchtern wirkt. Die Produktion klingt wie aus der Dose. Zwar nett anzuhören, doch es fehlt ordentlich Druck im Sound. Es stellt sich das Gefühl ein, das die Leadgitarre ihr eigenes Süppchen kocht. Diese ist streckenweise nur über die linke Box zu hören, während sich der Rest der Band in der rechten Box tummelt. Stilistisch pendelt es zwischen härterem Rock und einem Mix aus Heavy & Thrash Metal. Auch „Awakening the Gods“ nachfolgend findet seine Wurzeln im Rockbereich. Eine Songstruktur, die sehr sprunghaft wirkt und dadurch wenig Harmonie versprüht. „Age of Wolves“ der Titeltrack des Albums klingt sehr dünn und wenig zugänglich. Frontmann B.J. Cook versucht bösartig zu klingen, doch die Wirkung verpufft. Die Vocals klingen eher wie ein keifender Rentner, welcher vor einem Feiertag im überfüllten Supermarkt, das Rennen um die Poleposition an einer gerade eröffneten Kasse gegen euch verloren hat und am liebsten seinen Einkaufswagen mit Schmackes in eure Hacken zu fahren.
Mit „Lust of the Beast“ zeigen PANTHEON ihren Geschwindigkeitsrock, der an eine Mischung aus MACABRE und den Melodic Deathern ABROGATION erinnert. Auch das einheitlich getrimmte „Left My Mark“ macht auf dem Debüt einen belanglosen Eindruck und köchelt im Heavy Rock Sud vor sich hin. Etwas mehr Abwechslung bietet „Presence of Dark“, welche einen zügigen Ton drauf hat. Hier klingt die angekündigte Schwärze angenehm mit einem passablen, gemäßigten Gitarrensolo. Track 6 geht als bisher bester Song durch die Wertung. Die Single von 2019 „Choir Of Death“ platziert sich auf „Age of Wolves“ an siebte Stelle. Hier schwenken die Amis in die Black Metal/Rock Schiene und es wird zünftig gezockt. Gesangstechnisch kommt im Gegensatz zu den bisherigen Songs gruseliges BM Screaming zu Tage, welches so passend platziert ist, wie ein Vampir im gleisenden Sonnenschein.
Wenn man sich für die CD Variante des Albums entschieden hat, ist „Eclipse of the Worm Moon“ der letzte Track. Ein basslastiger Einstieg, der sich im Midtempo eingroovt. An sich ein hörbarer Track, wenn da nicht wieder dieser nervtötende Versuch eines Black Metal Screamings mit eingebaut ist. Nun folgen für die Freunde der Vinylfraktion noch zwei weitere Bonusstücke. Mit „Arcane Oath“ haben wir nicht nur das erste Bonusmaterial sondern auch den längsten Track. Knapp siebeneinhalb Minuten fahren PANTHEON endlich eingängigen Hörstoff auf. Schöner Einsatz des kräftigen Klargesangs, der passend und vor allem eingängig zum Highlight gehört. Genau diese rockige Songstruktur muss die Band in Zukunft als Basis nutzen, um sich gegen die unzähligen Mitwettbewerber im Kampf um die Gunst der Hörerschaft durchzusetzen. Zum krönenden Abschluß werden die Urväter des Heavy Metal in die Mangel genommen. Eingefleischte BLACK SABBATH Fans wissen direkt das der zweite Bonustrack „Hand of Doom“ vom Paranoid Album (1970) stammt. Coverversionen sind stehts ein Wagnis. Entweder die Nummer wird verrissen oder es wird überzeugend gepunktet. PANTHEON gehören bei diesem Vergleich, dank der eigenen Gesangsinterpretation von Frontmann B.J. Cook, zu der erst genannten Kategorie.
Die angepriesene Mischung aus geschwärzten Death-Thrash-Metal wurde auf „Age of Wolves“ mit zu vielen Schattenseiten versehen. Stilistisch wäre PANTHEON eher im rockigen Speed Metal mit einem Hauch von Schwärze besser aufgehoben. Das Album gehört zu den schwächeren Neuauflagen, die in diesem Jahr erscheinen.