Wann kommt man schon einmal mit Death Metal aus Indonesien in Berührung? Eben, selten. Umso mehr bekommen DEVOURED nun meine Aufmerksamkeit. Nach etwas Recherche stelle ich fest, dass die Kapelle alles andere als neu ist. Seit fast 20 Jahren am Start, eine Menge Demos, Splits und sogar schon eine ganze Scheibe veröffentlicht. Somit ist das vorliegende Album „The Curse Of Sabda Palon“ nominell das zweite Langeisen. Textlich setzt man sich mit der eigenen Mythologie und indonesischen Geschichte auseinander, wie man z.B. auch am Titel des Albums erkennen kann (Sabda Palon war ein Priester und Berater des Königs irgendwann um 1470, der eben diesen König auch verflucht haben soll). Und: die Kollegen grölen auf indonesisch! Eigentlich ja völlig Wurst, denn bei dem Gegrunze versteht man sowieso nichts.
Wobei ich anmerken muss, dass hier anscheinend zwei verschiedene Akrobaten ihre Stimmbänder mit den Käsereiben bearbeiten, anders kann ich mir den Wechsel in den Songs nicht so ganz erklären.
Stilistisch schielt man hier ganz stark nach Schweden, wenn ich persönlich immer wieder Einflüsse von ASPHYX oder auch BENDICTION finde.
Die Geschwindigkeitswechsel sind schon enorm, von sehr langsam bis zum amtlichen Geprügel ist alles vertreten. Allerdings ist nicht jede Änderung wirklich gelungen, gerade die sehr abrupten Richtungsänderungen hinterlassen einen merkwürdigen Eindruck bei mir. Ebenso verhält es sich bei den Riffs, wo zwischen Champions League Niveau und Kreisklassen Gerümpel alles dabei ist. Mir stellt sich die Frage, ob auf „The Curse Of Sabda Palon“ einfach jeder Song aufgenommen wurde, der verfügbar war, um die Zeit für ein ganzes Album zu füllen.
Die Produktion ist dabei ganz okay, etwas rumpelig und etwas roh, das passt aber zum Sound und trübt den Gesamteindruck nicht. Abgeschlossen wird das Album mit dem DISMEMBER Cover „Dreaming In Red“.
Das Leistungsgefälle von DEVOURED zwischen und auch innerhalb der Songs ist leider sehr groß. So gibt es zahlreiche gute Ideen, griffige Riffs und starke Passagen. Allerdings werden diese oft mit recht unkonventionellen Einfällen oder sehr disharmonischen Parts gekreuzt. Das ergibt ein etwas schwierig zu bewertendes Gesamtgebilde und kommt so nicht über das Mittelmaß hinaus.
DEVOURED – THE CURSE OF SABDA PALON
Fazit
Exoten Bonus hin oder her, DEVOURED haben ein gewisses Talent für Death Metal. Aber dieses Talent muss einfach griffiger werden.