Was zunächst als Soloprojekt 2006 in Dallas/ Texas ins Leben gerufen wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer festen Szenegröße im latainamerikanischen Death Doom Metal. Mittlerweile hat MAJESTIC DOWNFALL seine Heimat in Querétaro, nördlich von Mexico-Stadt und ist zu einem beständigen Quartett herangewachsen. In diesem Jahr feiern die Jungs ihr fünfzehnjähriges Bestehen. Da gibt es doch nichts schöneres, als sich und die eigenen Anhängerschaft mit Studioalbum Nummer Sechs zu überraschen. Versehen wurde der Titel des neusten Werkes mit der Hauptschlagader des Körpers. So wie die „Aorta“ uns mit roten Lebenselixir versorgt, so versorgen uns MAJESTIC DOWNFALL mit neuen intensiven Hörstoff.
Mit respektablen knapp siebzig Minuten Spielzeit fahren die Mexikaner ordentlich Spielzeit auf. Damit ist „Aorta“ bis dato das längste Werk in ihrer Discographie. Der Grad zwischen aufkommende Langeweile und Faszination ist oft sehr schmal, wenn Studioalben über sechzig Minuten dauern. Genug Ausdauer und ein passendes Zeitfenster sind die beste Voraussetzungen, sich MAJESTIC DOWNFALL hinzugeben. In den bisherigen Veröffentlichungen hat sich von Album zu Album ein klassischer eigener Spirit entwickelt. Hier und da flossen stehts musikalische Experimente mit ein, doch vom Kernsound und den eigenen Wurzeln wich die Band nicht ab. In ihrem gegebenen Spielraum ist auch eine konstante Weiterentwicklung zu vernehmen.
Insgesamt vier Tracks bietet „Aorta“ und sorgt für einen ausgiebigen Trip durch die Welt der wuchtigen Traurigkeit. Das die Bandmitglieder auf einander bestens abgestimmt sind, eröffnet eine ungemeine Spielfreude im Umgang mit ihren Instrumenten. „Roberta“ eröffnet das Album mit knapp zwanzig Minuten epischem Todesschicksal. Umrahmt von Melodien in verschiedenen Ebenen taucht die Band in melancholischer Tiefe ab. Der Bass pocht anfangs durch die melodischen Noten. Etwa zur Hälfte wird noch einmal durchgeatmet, bevor eine absolut vernichtende Passage folgt, insbesondere die Trommeln, die wie explosive Detonationen zünden.
Anfänglich „A Dying Crown“ tröpfelt sentimental gepaart mit Alltagstönen vor sich hin. Die Riffs setzen ein und schon ist man im verdammten Soundgestrüpp verfangen. Eine dicke, höllisch dichte Gitarre durchdringt die Luft und der Bass sogt für unterschwellige Aggressivität. Dieser fesselnd gespielte Death u. Doom ist in Bezug auf das Songwritung sehr gut durchdacht und zeigt die einzelnen Fähigkeiten der Band. Der Titeltrack schlängel sich effektiv gebrochen durch den Song. Der Mantel der Freudlosigkeit bedeckt dieses schwerfällig wirkende Tier, welches sich zurückzieht und seinen Tod erwartet. Auch hier leitet der Bass wieder volle Arbeit. Wortwörtlich kommt „Become Eternal“ einem grande Finale gleich. Gegenüber den bisherigen Tracks macht sich stellenweise mehr Aggression zwischen den klassischen sentimentalen Parts breit. Zum Ende hin nimmt die Intensität mit abgehackten Riffs und einem brutal wirkenden finalen Gesangsangriff noch einmal Aufstellung.