Um direkt die Klischeewelle zu bedienen, stellt der Sound von ROBOTS OF THE ANCIENT WORLD bildlich gesehen einen liebevoll gestalteten alten Bulli da. Mit viel Herzblut und Zeitinvestition wurde es zu einer rollenden Wohlfühloase umgestaltet. Neben den auffälligen knalligen Farben prangt an der ein oder anderen Stelle das typische Peace Symbol. Die süßlich geschwängerte Luft im inneren des Wagens wird durchsetzt von den musikalischen Tönen der Idole wie THE DOORS, JIMI HENDRIX oder auch PEARL JAM. Auf dem Highway kreuz und queer durch die Staaten fahrend, um die eigene Bestimmung des Lebens zu finden.
So jedenfalls setzt sich das klassische Kopfkino in gang, wenn man sich die Promofotos der Band zum neuen Album „Mystic Goddess“ ansieht. Die zweiten Vollversion der fünf Herren aus dem Nordwesten der USA ist ein freiheitsbegehrender Ritt quer durch die komplette Bandbreite der Stoner Doom Metal Rock Historie. Dieser Mix mit den diversen Einflüssen der modernen Grunge Elemente, sowie des psychedelischen Rock der 70’er wird voll vereinnahmt. Neben etlichen Ruheoasen auf dem Album, wird der gesteckte spielerische Rahmen voll ausgefüllt und zeigt spielerisch Paralellen zu Bands wie KYUSS oder THE STOOGES. Wenn man der Beschreibung Glauben schenkt, dann wurde „Mystic Goddess“ innerhalb von sechs Tagen komplett fertig gestellt. Angefangen von den gesamten Aufnahmen, über das Abmischen bis hin zum Mastering, welches Anfang 2020 in den Soundhouse Studios in Seattle stattgefunden hat.
Zwei Jahre hat sich ROBOTS OF THE ANCIENT WORLD mit dem Nachfolger von „Cosmic Rider“ nun Zeit gelassen. Genau wie bei einem guten Wein zeigt das Ergebnis ein musikalische Reife, die in einer knappen dreiviertel Stunde einen Ausflug in eine halluzinatorische Welt gleichkommt. Wenn das Quintett sich in ihrem Element eingegroovt hat und wie bei „Out Of The Gallows“ oder „MK Ultra Violence“ im Fluss ist, dann springt hier der berühmte Funke schon über. Und das klingt weder anstrengend noch langweilig.