Als Heavy Metal-Band mit viel Doom im Blut startete der Fünfer einst, hat sich im Laufe der letzten acht Jahre aber den meisten Doom-Wurzeln entledigt und dafür den Kurs in Richtung traditioneller Stahl mit vielen 70er- und 80er-Einflüssen gelenkt. Nach der EP „Starlight Ritual“ im Jahr 2014 wurde Europa auf die Kanadier aufmerksam und die folgende EP „Age Of The Universe“ wurde bereits von Temple Of Mystery Records veröffentlicht. Danach tat sich live einiges und STARLIGHT RITUAL konnten unter anderem für Diamond Head, Anvil und die genialen Pagan Altar eröffnen.
Nach viel Arbeit steht nun das Debüt der Band an und auf acht Tracks folgt die Band ihren Brüdern und Schwestern der NWoCHM in die metallische Schlacht, um den alten Kontinent zu erobern. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, denn STARLIGHT RITUAL gelingt es trefflich den Geist der späten 70er und frühen 80er aufleben zu lassen, in Verbindung mit einer gesunden Portion Härte. „One For The Road“ atmet diesen Rainbow/Dio-Geist und lässt mich verträumt zurück. Direkt im Anschluss geht es aber mit der scharfen Stahlklinge weiter und bei „Burning Desire“ qualmen die Gitarren und die Reifen quietschen. Damian Ritual hat eine sehr variable Stimme und kann sowohl sein Timbre wunderbar ausspielen, aber auch einfach rotzig und derb klingen. Von einem Titeltrack wird generell etwas Besonderes erwartet und so startet „Sealed In Starlight“ zunächst mit einem ruhigen, melodischen Gitarrenpart und wandelt sich dann zur eindringlichen Power Ballade. Ihr seht, musikalische Vielfalt wird groß geschrieben und sorgt so für angenehme Abwechslung.
STARLIGHT RITUAL aus Montreal stehen parat, um den Nerv des deutschen KIT-Publikums zu treffen, da alle musikalischen Wünsche dieser Fanschicht bedient werden. Die Ansätze sind wirklich sehr gelungen und die Scheibe behält auch nach ein paar Durchläufen ihre Überzeugungskraft. Dass man das Teil als CD für nur einen 10er erstehen kann, sollte die Kaufentscheidung zusätzlich erleichtern.