Namedropping ist ja eigentlich blöd. Aber kommt man drum herum, wenn Wino und Scott Reeder vor 30 Jahren gemeinsam mit Greg Rogers eine THE OBSESSED Platte einspielen und diese nun wieder erhältlich ist? Im Falle von „Lunar Womb“ eigentlich nicht. Halt alleine schon deshalb, weil das, was die Herren mit KYUSS (Reeder) und ST. VITUS (Wino) nachher oder immer mal wieder anstellten, schlicht ein Stück Rockgeschichte ist.
Vielleicht ist es gerade die Zusammenarbeit mit Reeder, die für THE OBSESSED Verhältnisse schon extrem rockige Songs wie „Bardo“ entstehen ließ. Aber keine Sorge, „Hiding Mask“ oder der Titeltrack mit über sechs Minuten lassen den geliebt lavaartigen Sound zur Genüge erklingen. Gerade dieser Sachverhalt baut eine herrliche Spannung zu Tracks wie „Spew“ auf, die nicht nur recht flott gespielt werden, sondern gleichzeitig sperrig und roh sind, wie man es nicht unbedingt erwartet hätte. Dass in THE OBSESSED auch noch immer irgendwo eine Punkband schlummert zeigt dann „No Blame“, dass noch nicht einmal 90 Sekunden dauert. Ihr merkt schon selbst, über die Frage, welche die beste THE OBSESSED-Platte ist, sollen sich andere die Köpfe einschlagen, die abwechslungsreichste ist für mich auf jeden Fall „Lunar Womb“.