Intro …Knapp eine Minute lang erfüllen schaurige Geräuschen die Luft. Diese stammen anscheinend aus modrigen und dunklen Kellergewölben. Folgt man den angegebenen Koordinaten „45362971N126375544E“ landet man allerdings im Nirvana. Selbst eine Onlinerecherche bleibt erfolglos. So beginnt das mittlerweile dritte Werk der niederländischen Brutalos von SEPIROTH. Seit der Bandgründung 2003 ist die Fluktuation am Bass, Gitarre und am Mikro beständig hoch gewesen. Nur Drummer Damiën Kerpentier (SEVERE TORTURE) und Gitarrist Christian Both (THE MACHINE) zählen noch zu den Gründungsmitgliedern.
Mit guten fünfunddreißig Minuten prügeln sich das aktuelle Quintett durch die insgesamt zehn Songs auf „Condemned to Suffer“. Nach dem Start in den Kellergewölben, hält bei „Embedded Defects“ die Rhythmen der New Yorker Brutalo Pioniere SUFFOCATION Einzug. Dieser unverkennbare dynamische Knüppel aus dem Sack Manier rundet einen Auftakt nach Maß ab. Neben den obligatorischen Blastbeats besteht der Mittelteil aus groovigen melodischen Gitarrenriffs. Das Growling bewegt sich in den Tiefen der angesprochenen Gewölbe, ohne dabei mit nervigen Screaming aus zu kommen. Bei „Agonizing Subjection“ bleibt anfangs kein Auge trocken. Das wirkt brutal und flüchtet zu keinen Zeitpunkt vor sich selbst. Das angeschlagene Tempo bleibt variabel und lässt die Rhythmusgitarre im Mittelpart ein melodischen Tanz aufführen. Zugedeckt wird dieser Track von einem finalen Doublebassteppich.
„Six Times A Charm“ weißt einen groovigen Touch auf. Hier mischt sich kräftiges Clearsinging von Nico Munnik in diesen Touch mit ein. Irgend etwas faszinierendes muss dieses Kellergewölbe auf SEPIROTH ausstrahlen. Denn im Mittelteil stattet die Band mit einem fast akustischen Part diesem düsteren Ort einen kurzen Besuch ab, bevor es danach ordentlich groovig und heiß hergeht. Ein fester Bestandteil eines Albums ist in der Regel der Titeltrack. „Condemned To Suffer“ geht direkt vorwärts. Mit einen erneuten SUFFOCATION Einschlägen fräsen sich die Niederländer den Frust von der Seele. Das Riffing ist ausgetüftelt und spielerisch bewegen sie sich auf einem guten Niveau. Von der Gitarrenarbeit erinnern sie immer wieder an MORBID ANGEL. Der zweite Teil lässt so etwas wie atmosphärische Dynamik im Midtempo aufkommen.
Das hier vorgelegte Konzept ist vielseitig aber stimmig. Trotz dem aufgedrückten Brutal Death Metal Stempel wird den eingängigen Melodien oft genug Raum geboten, so das neben dem genretypischen Abriss eine Harmonie nicht zu verleugnen ist. Bestes Beispiel ist dabei „Psuedoscience“ Zwischenspiel, welches durchweg aus wohlklingenden Gitarrenspiel besteht. Grundlegend besteht das dritte Album aber aus viel Energie und Power.