Die Niederlande sind seit Jahrzehnten immer ein heißes Pflaster, was den extremen Metal angeht. Von der Qualität der einzelnen Bands brauchen sich unsere Nachbarn ganz und gar nicht verstecken. 2013 wurden die Brutal Death Metaller KORPSE von Drummer ‚Marten van Kruijssen‘ gegründet. Der Wuschelkopf ist in der Szene kein Unbekannter. Regelmäßig zerklopft er bei CLITEATER oder FxOxExS das Schlagzeug. Nach den ersten beiden Studiowerken „Korpse“ (2013) und „Unethical“ (2016) ist nun das neuste und dritte Langeisen „Insufferable Violence“ an der Reihe. Da die spielerische Bandbreite in dem Genre des Brutal Death recht eng gesteckt ist, erfindet diese Neuerscheinung gewiss das Rad nicht neu. In gewohnter Weise wird das Trommelfell durch die erwarteten Slameinlagen und Breakdown ordentlich massiert. Was für das ungeübte Ohr klingt „Insufferable Violence“, wie ein ranzig gefüllter Schleimkübel, der sich über einem ergießt. Beschäftigt man sich allerdings genauer mit dieser Art des extremen Death Metal, wird man feststellen, das auch KOPRSE im Grunde eine eingespielte präzise Teamarbeit gleicht. Praktisch wie eine Schweizer Taschenuhr, wo ein Zahnrädchen in das Andere greift. Fällt eins davon aus, kann direkt eingepackt werden.
Die dritte Runde der Niederländer bietet genau das, was sie auf den Livekonzerten abliefern. Eine kompromisslose Aggression, die einen vor der Bühne einfach mitreist. Und ehe man sich versieht, befindet man sich winkend im Circlepit. In den insgesamt zehn Tracks befinden sich in klassischer Manier eine brutale Kombination aus greifendem Slam und schleppenden Breakdowns. Das gutturale Donnerwetter von Frontmann Sven van Dijk passt erneut wie die Faust aufs Auge. Was in diesem extremen Genre mittlerweile auch zu guten Ton gehört, ist nach amerikanischem Vorbild an der ein oder anderen Stelle die Verwendung von Samples. Das passt in diesem Fall gut rein und sorgt neben den klassisch blutigen Hackebeil Attacken für etwas Abwechselung.