Zur jetzigen Hitzeperiode über ein atmosphärisches Death Doom Album ein Review zu verfassen, da fehlt einem die passende Stimmung für. Schaut man aus dem Fenster erblickt man die volle Schönheit der Natur. Dabei sind Gedanken über Finsternis, Verderben oder gar dem Tod völlig fern. Durchbricht man diese schönen Gedanken und wendet sich der Neuerscheinung von SEPULCROS zu, ist der erste Eindruck beim Anblick des Coverbildes von „Vazio“ eher trostlos. Dies gemalte Artwork skizziert eine Schlucht, wo anscheinend ein pulsierender Himmelskörper eingeschlagen ist und die hölzernen Reste eines Schiffes unter sich begraben hat. Diese Szenerie wird von einem Lebewesen auf dem Hügel eines Berges registriert. Ob sich das ganze fern ab in den Weiten des Kosmos abspielt, oder einfach nur in den Tiefen des Meeres passiert……Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt ! Beschäftigt man sich näher mit SEPULCROS ist nicht viel an Informationen zu bekommen. Hier fristet das Quintett in der halbdunklen Schattenwelt und umgibt sich mit einer anonymen Aura. Aber so ganz mystisch ist die Band nun doch nicht. Das die Kapelle ausgerechnet in Portugal beheimatet ist, kommt dann doch sehr überraschend rüber. Normalerweise wird der westliche Staat der Iberischen Halbinsel mit viel Sonne und Urlaub in Verbindung gebracht. So kann man sich täuschen.
Schon der Beginn lässt einen schaurig aufhorchen. Das Intro „Involucro Oco“ beschreibt diesen genannten Himmelskörper, aus dem gräulich undefinierbare Geräusche erklingen. Übersetzt aus dem portugiesischen bedeutet „Vario“ so viel wie Leere. Eine zunächst doomige Leere steigert sich im Laufe des Titeltracks zu einem gigantischen Feuersturm, welcher über den trostlosen Planeten hinwegfegt. Hat sich der Sturm etwas gelegt, nehmen gängige Riffs in dieser mächtigen Soundwand das Zepter in die Hand. „Marcha Funebre“ lässt es mit einem langgezogenen Gitarreneinstieg knappe vier Minuten äußerst ruhig angehen. Das unendliche Trauer oft in inbrünstige Wut fließend übergeht, zeigt dieser Track. In der zweiten Hälfte bricht erneut ein finsterer Aufruhr der Elemente los, welcher gespickt von gebündelter Power ist. Ohne einen Nuance von Groove oder Midtempo verwendet das Quintett diesen Spirit, um zu verhindern, dass die Songs eine Harmonie aufkommen lassen oder harmlos wirken. Der Sound steht unter ständiger Spannung und schlägt an beiden Enden der Skala aus. Kommt gelegentlich doch so etwas wie ein spielerisches Gleichgewicht auf, stellt direkt ein Pendant das bewährte Chaos wieder her.
Wo zunächst gleichbleibende Ambiente in Form einer monotonen Gitarrenspiels erklingt einen in eine trügerischen Sicherheit wiegt, entwickelt sich „Magno Caos“ zu einen monotonen Intensivität. Diese Vehemenz wandelt auf einem schmalen Grad zwischen Faszination und Tristesse. Völlig anders als bisher zeigen sich die Portugiesen zu Beginn von „Hecatombe“. Hier plätschern zunächst sinnliche Akkustikriffs durch die Hörgänge. Bevor das Unheil seinen erneuten Lauf nimmt. Wie eine kleine Detonation platzen plötzlich die brachialen Drums in diese Stimmung herein und öffnen dem doomigen ansteigenden Tempo Tür und Tor. Und so ziehen sich SEPULCROS mit ihrem Outro „Humana Vacuidade“ von der Bildfläche zurück und kehren in ihre schattige Halbwelt zurück.