Ich mach es mal kurz, da FEAR FACTORY Fans das Thema komplett leid sind: Sänger Burton C. Bell und musikalischer Kopf Dino Cazares sind geschiedene Leute. Und beide haben oft genug in den letzten Monaten darauf hingewiesen, dass dieses „Aus“ endgültig ist. Burton hat die Gesangsspuren auf dem vorliegenden („neuen“) Album „Aggression Continuum“ bereits vor Jahren eingesungen, bevor Dino mittels einer Crowdfunding Kampagne erneut das Studio enterte um den Rest der Musik in die Spuren hämmerte. Das als Erklärung warum trotz Scheidung der langjährige Frontmann immer noch auf diesem Album zu hören ist.
Man muss es als gegeben hinnehmen, dass Gitarrist und Songwriter Dino Cazares FEAR FACTORY ist. Der Rest ist austauschbar. Spannend wird lediglich die Tatsache sein, wen Dino in Zukunft (vor allem bei Konzerten!) am Mikro präsentieren wird. Hier brodelt die Gerüchteküche gewaltig, selbst ein weiblicher Name kursiert bereits in Szene Kreisen……
Soviel zum Thema Familienaufstellung bei FEAR FACTORY, kommen wir nun zur aktuellen Scheibe. Grundsätzlich kann ich sagen dass FEAR FACTORY sich treu geblieben sind und wie immer einen hervorragenden Mix aus Melodien, Aggressivität und Stakkato Gitarren/Schlagzeug Salven vom Stapel lassen. Einen totalen Ausfall gibt es nicht, und Songs wie „Collapse“ oder auch „Cognitive Dissonance“, die nicht komplett beim ersten Durchlauf zünden, entfalten ihre Klasse in der 2. Runde. Zwei eher treibende Nummern wurde geschickt auf dem Album platziert, um nach aggressiven Knüppeln wie dem Titelsong „Aggression Continuum“ oder auch „Fuel Injected Suicide Machine“ ein wenig das Tempo zu drosseln.
Auch der Ausklang der Scheibe mit dem Stück „End Of Line“ ist durchaus gelungen, aber lange nicht so episch wie „Timelessness“ oder die Kombination „Pisschrist / A Therepy For Pain“. Das Ganze wurde sound- und produktionstechnisch auf Hochglanz poliert, aber das ist man ja auch schon gewohnt bei FEAR FACTORY Alben.
Die Angstfabrik liefert auch im Jahre 2021 beeindruckende neue Songs der Art von Musik, die sie selbst geschaffen hat. „Aggression Continuum“ ist qualitativ erstaunlich rund geworden, da gab es in der Vergangenheit schon mal den einen oder anderen Hänger auf einem Album. Zwar fehlt ein echter Hit meiner Meinung nach, ist aber bei dem starken Level absolut zu verschmerzen. Wenn Herr Cazeres seine Mitarbeiter Probleme langfristig lösen kann, wird es auch für FEAR FACTORY wieder steil nach oben gehen. Mit dem Material auf „Aggression Continuum“ ist das absolut möglich!
FEAR FACTORY – AGGRESSION CONTINUUM
Fazit
FEAR FACTORY zurück in alter Stärke!