GRABAK – SCION

GRABAK aus Leipzig spuken schon seit 26 Jahren durch die heimische Black Metal Szene, und mit „Scion“ gibt es Langeisen Nummer 7 in der Bandgeschichte. Bei einer Band wie GRABAK frage ich mich manchmal, warum ich bisher nie etwas von der Kapelle gehört habe. Ja, ich bin zwar kein riesiger Black Metal Fan, treibe mich aber auch schon im extremen Metal Bereich seit geraumer Zeit herum so dass man auch auf Truppen aufmerksam wird, die nicht zwangsläufig aus dem Lieblings Genre stammen.
Es könnte daran liegen, dass der von GRABAK zelebrierte Black Metal den Fokus eher auf Geschwindigkeit legt und weniger auf die Atmosphäre. Und ich persönlich mag eher letzteres. „Scion“ beginnt mit einem ausgewogenen Intro, bevor das Quintett mit „Epitomes Of Cruelty“ aus allen Rohren feuert und mich eher ratlos zurücklässt. Jegliche Ansatz von Melodie wird da konsequent niedergeknüppelt und ich ahne Böses. Mit „Furia II – Weltenbrand“ wird aber bereits der Ansatz gezeigt, dass es auch anders geht, und mit „Blutkelch“ beweisen GRABAK dass sie sowohl Tempo wie auch Atmosphäre können. Es geht abwechselnd weiter, wobei meiner Meinung nach GRABAK immer dann richtig stark werden wenn das Schlagzeug eben nicht auf Dauerfeuer steht. Zu oft gehen gute Ansätze oder stimmungsreiche Momente im  Geknüppel unter.
Und so höre ich mich durch „Scion“ und bin am Ende etwas gespalten, da ich auf der einen Seite das Trommelfeuer leid bin, aber starke Momente wie das bereits genannte „Blutkelch“ sehr gelungen finde. Das spiegelt auch ein wenig die Produktion wieder, die Black Metal typisch recht schwammig geraten ist.
GRABAK spielen Black Metal mit ordentlichem Tempo, ab und an auch mal leicht chaotisch, und mit wenigen aber guten, ruhigen Momenten. Eine echte Erfolgsformel ist das aber nicht, denn in dem Kernbereich ist der Markt mit wesentlichen stärkeren Bands schon stark besetzt.