Schon das letzte Album „2020“ von ZOMBI konnte mich nicht begeistern. Zu einfallslos und reichlich uninspiriert rauschte die Scheibe an mir vorbei. Nur ganz selten holte mich eine Passage direkt ab. Die Hoffnung stirbt zuletzt, und im Kern glaube ich immer noch an das Gute im Menschen und lasse mich gerne positiv überraschen. Deswegen gebe ich ZOMBI noch eine Chance und habe mich verpflichtet die vorliegende EP „Liquid Crystal“ zu besprechen. Der Opener „Mangler“ lässt schon mal nichts Gutes erahnen. Wieder schleppt sich der Song unaufgeregt über 5 Minuten durch die Boxen ohne auch nur das geringste Maß an Interesse bei mir zu wecken. Zu allem Überfluss erinnert der Aufbau des Songs frappierend an „Angel“ von MASSIVE ATTACK. Mit dem Unterschied, dass die Trip Hop Könige aus Bristol mit eben diesem Song ein Meisterwerk abgeliefert haben, während ZOMBI ein billiges Abziehbild einer Kopie erstellt haben.
Und leider wird meine Ahnung bestätigt. „Chant“ und der Titeltrack „Liquid Crystal“ dümpeln vor sich hin; da gibt es keine Spannung, keine interessanten Wendungen, keine Zuspitzungen und kein Stück Atmosphäre. Es werden einfach ein paar Loops zusammengeschraubt und ein Synthie wabert ein paar Melodien dazu. Richtig schlimm ist dann „Turning Points“, der seinem Namen keine Ehre macht. Über 11 Minuten passiert: nichts.
Ich könnte das alles noch verstehen wenn wenigstens eine bedrohliche Stimmung aufgebaut würde. So wie bei den großen Vorbildern von ZOMBI, den italienischen Urvätern GOBLIN. Aber auch das ist nicht der Fall, und damit erschließt sich mir auch absolut nicht welche Zielgruppe hier angesprochen werden soll. Mißmutige Hipsters mit schlechter Laune in Möchtegern Szene Chill Out Areas? Ich hab keine Ahnung.
ZOMBI – LIQUID CRYSTAL (EP)
Fazit
Absolut langweiliger Synth Rock ohne jegliche Spannung oder Atmosphäre