Die Nahtstelle zwischen Europa und Asien ist bekanntlich die türkische Millionenmetropole Istanbul an der Meeresenge des Bosporus gelegen. Auch in dieser vielfältigen Kulturkapitale hat sich in den letzten Jahrzehnten eine nicht unbeachtliche Metalszene etabliert. Bands wie SABHANKRA, DECAYING PURITY oder ENGULFED prägen das türkische Bild des Death Metal. Seit nun gut neun Jahren haben sich DIABOLIZER dazugesellt. Neben der Single „Shadows of Impending Decimation“ (2012) und der EP „Apokalypse“ (2016) wurden bereits die ersten ernst zu nehmenden Warnschüsse vor den Bug abgegeben.
Ordentlich Zunder liefert nun das erste Studioalbum „Khalkedonian Death“. Das Artwork würde sich sehr gut in der Discographie der polnischen Death Metal Veteranen VADER machen. Die fünf Istanbuler lassen die Death Metal Landschaft ordentlich erzittern, ohne das berühmte Rad neu zu erfinden. Beständigkeit wird in der rund dreiviertel Stunde groß geschrieben. Das überaus brutale Material wird schnell und wild präsentiert und strotzt vor mörderischen Riffs. Dabei orientieren sich DIABOLIZER an dem US Death Metal Sektor und erfüllen diese deftige Vorlage mit wütender Qualität. Neben der klassischen Abrissbirne wird genug Platz für einen melodischen Unterton geschaffen. Das ist verheerend effektiver Death Metal, welcher höllisch brutal und destruktiv barbarisch sich ins Herz einbrennt. Was Frontmann ‚Abomination Demonseed‘ durchs Mikro brüllt, ist fern ab von gut und böse. Das ist bösartige Energie, die entfesselt wird. Auch nach mehrfachen Durchläufen wächst dieses blasphemische Biest wie ein zerstörerisches schwarzes Loch, was gnadenlos sämtliche Materie gierig in sich aufsaugt und dadurch immer mächtiger wird.