Die Schweden VANDOR legten vor nicht allzu langer Zeit ihr Debüt „ In The Land Of Vandor“ vor und konnten mit ein paar starken Nummern ein kleines Ausrufezeichen in der etwas darbenden Melodic Metal-Szene setzen, die allerdings jetzt durch die Helloween-Veröffentlichung mächtig Auftrieb bekommen hat. An den Kürbissen können sich Sänger und Gitarrist Vide Bjerde mitsamt seines Teams noch nicht messen, doch überzeugen sie immer dann, wenn sie wahren Power Metal spielen wie beim schnellen „River Of Life“. Da dampft es aus allen Kesseln und ich fühle mich an die frühen Sonata Arctica erinnert. Leider setzt man auf „On A Moonlite Night“ aber auch auf sehr schmalzige Tracks, bei denen der Honig nur so tropft und sich bei mir fast schon der Fremdschäm-Faktor einstellt. Meiner Meinung nach haben das VANDOR nicht nötig, denn wer solche anspruchsvollen Epen wie „The Sword To End All Wars“ schreiben kann, sollte sich besser auf dieser musikalischen Schiene bewegen und die anbiedernde Anspruchslosigkeit den Bands überlassen, die es nicht anders können.
Am Ende bleiben ein herrliches Cover, das mich sehnsuchtsvoll in meine Gedankenwelt entlässt, ein Sänger der sein Handwerk bestens versteht und eine Band, die mehr zu leisten vermag, als sie das auf beiden Scheiben insgesamt getan hat. VANDOR müssen sich mit dem dritten Album überlegen, welchen Schritt sie gehen wollen. Ich würde sie gerne als ernst zu nehmende Power Metal-Band sehen, die ihre melodische Seite nicht verleugnet, aber ansonsten einfach harten Stahl schmiedet. Bis dahin geben wir uns mit diesem ordentlichen Zweitwerk zufrieden.