Mit „Opprobrium“ melden sich das Black Metal Duo LYKHAEON zurück. Dieses zweiten Album ist als ein qualitativer Quantensprung zu sehen. Im Gegensatz zu dem deutschsprachigen Debüt „Tanz der Entleibsten“ (2015), wo die bekannte Wutrede des Klaus Kinski als Intro herhalten musste, entfaltet „Opprobrium“ eine reifere und düstere Atmosphäre. Das schrammelige Black Metal Hinterhof Gekrätze aus den Anfangstagen ist einer wuchtig modernen Produktion gewichen. Die detailreiche bildliche Aufmachung stammt aus der Feder von Elijah Tamu und lässt beim genaueren Hinsehen viel entdecken. Eine dunkele Auseinandersetzung von klassischen Erzählungen der griechischen Mythologie macht sich während der gesamten Spielzeit breit, welche sich auf einem musikalischen und lyrischen Fundament aufbauen. Geschichten von Verlangen, Täuschung und der Arroganz der Unsterblichen werden zum Besten gegeben.
Eine mystisch orientalische Klanglandschaft eröffnet das Album, bevor die schwarze zerstörerische Flut losbricht. Durch die langsamen Doom Elemente versteht das Duo die aufkommende Spannung noch zu strecken und neben dem kurzen Geflüster übermannt einen ein Mix aus hohen Black Metal-Screams und bestialischen Death Metal Einlagen. Wie ein vernichtender Lavastrom bahnt sich die schwarze Masse unbeirrt seinen Weg und dabei gibt es keinen Track, der die Sinne durch die pure Überlegenheit dieses Schwergewichtes nicht ordentlich ins Wanken bringt. Der Spirit des Black Metal scheint den beiden Schweizern im Blut zu liegen. Mit „Opprobrium“ probieren sich LYKHAEON zusätzlich mit Facetten des Death Metal aus. Durch die großartigen Gesangeinlagen und den atmosphärischen Einwürfe gelingt eine zauberhaft fesselnde Reise durch die griechische Mythologie.