Auch in der Filmbranche findet das faszinierende ehemalige Subgenre des Metal immer mehr Anklang. Dazu braucht man nur die letzten Jahre sich in Erinnerung rufen. Filme wie die französische Posse ‚Happy Metal – All We Need Is Love!‘ (2013), die australische Splatterkomödie ‚Deathgasm‘ (2015) oder den finnischen Streifen „Heavy Trip“ (2018) gewährt dem allgemeinen Publikum auf unterhaltsame Weise einblick in die klischeehafte Welt des Metal. Auch „Lords Of CHAOS“ (2018) eröffnete mit vielen kontroversen Diskussionen den Einblick in die Entstehungsgeschichte von der True Norwegian Black Metal Band MAYHEM.
Wie weit würdest du gehen, um deine Lieblingsband zu sehen?
Diesen treffenden Leitsatz hat sich jeder glühende Anhänger des Metal irgendwann in seinem Leben schon mal gestellt. Nach diesem Credo sind die beiden südamerikanischen Drehbuchautoren Benjamín Figueroa García und Mauricio Leiva-Cock an ihr neustes Filmprojekt „The Night of the Beast“ heran gegangen. Heraus gekommen ist eine Mischung aus einer dramatischen Komödie. Kolumbiens Hauptstadt Bogota war am 28. Februar 2008 Schauplatz der „Somewhere Back in Time World Tour“ von den legendären IRON MAIDEN. Für viele Metalheads aus ganz Südamerika ging ein langersehnter Traum in Erfüllung endlich ein Konzert der britischen Eisernen Jungfrauen beizuwohnen. Da dieses besondere Großereignis für viele Fans eine Art Konzertpremiere zwischen insgesamt rund 88.000 anderen Maniacs ist, wird jegliche Strapaze auf sich genommen. So fern man im Besitz einer heißbegehrten Eintrittskarte ist. An dieser Stelle steigt „The Night of the Beast“ in die Handlung ein.
Die beiden jungen Metalheads Chucki (Esteban Galindo) und Vargas (Daniel Esteban Reyes) aus der kolumbianischen Hauptstadt Bogota sind eingefleischte Fans von IRON MAIDEN. Ein Konzert ihrer musikalischen Idole haben sie bisher nicht live erlebt. Dies sollte sich ändern, als ihnen das Glück holt gewesen ist und die Beiden einer der gültigen Eintrittskarten ergattert haben. Voller Vorfreude fiebern Chucki und Vargas auf den großen Tag X hin. Doch das Schicksal spielt einem oft übel mit. Am Konzerttag werden die beiden Opfer eines Raubüberfalls, wo neben Geld und anderen Wertgegenständen genau die beiden Eintrittskarten gewaltsam entwendet werden. Dieser Rückschlags stellt die Freundschaft zwischen den beiden enorm auf die Probe. Unabhängig davon wird alles unternommen, um auch ohne Ticket auf das Konzert im Simón Bolívar Park zu gelangen. Anhand der enormen Polizei- und Securitypräsenz entpuppt sich dieses Vorhaben als erfolglos.
„The Night Of The Beast“ ist eine angenehme und unterhaltsame Umsetzung aus einer schicksalhaften Fansicht. Die gezeigten Einblicke in den tristen Alltag einer Großstadt, ist schon Grund genug für die beiden Schüler in die eigene Welt des Metal zu flüchten. Auffallend positiv sind die animierten Graphiken, welche in viele Szenen passend eingebaut sind. So zu sagen ein mehrfacher Hingucker. IRON MAIDEN selbst tritt bildmäßig überhaupt nicht in Erscheinung. Hier wird passend das Gefühl vermittelt, bei diesem Großereignis draußen zu bleiben und nur in den Hörgenuß ihrer Idole zu kommen!