Wie oft sollte die Menschheit in den letzten Jahrhunderten eine endgültige Apokalypse erleben und die Erde gleich mit untergehen ? Wenn man den verschiedenen Religionen glauben schenken darf, steht es oft nicht gut um uns. Doch wenn man sich umschaut, ist außer dem fortschreitenden Klimawandel nicht viel von einer düsteren Prophezeiung eingetreten. Also wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird. Geht man allerdings nach dem aktuellen Albumcover „Evil Reaping Death“ steht der finale Konflikt Gut gegen Böse unmittelbar bevor. Ein gigantisches Heer von dämonischen Kriegern ist zu sehen, welche auf dem Rücken von höllischen Gäulen gen Himmelreich unterwegs sind, um dort durch den triumphalen Gottesmord endgültig die teuflische Vorherrschaft auf Erden für sich zu entscheiden. Ein Offenbarungsgemälde, welches das Debüt der amerikanischen Death Metaller HEXORCIST ziert, kann schon als beeindruckend gelungen eingeordnet werden. Doch ein beachtenswertes Outfit eines Albums ist im Normalfall nur die halbe Miete.
In der sehr jungen zweijährigen Bandgeschichte kommt das Quartett aus Florida auf ein Dreitrack Demo „Bestiarum Vocabulum“ welches im letzten Jahr publik gemacht worden ist. Recherchiert man etwas genauer, fallen einem die Namen der einzelnen Bandmitglieder direkt ins Auge. Hexorcist I (Gesang), Hexorcist II (Bass), Hexorcist III (Gitarre) und Hexorcist IV (Schlagzeug) lassen durch die durchnummerierten Pseudonyme die Jungs im Verborgenen arbeiten. So fokusiert sich das ganze auf das eigentliche finstere Herzstück des Debüts.
Wenn die Totenglocke erklingt ist es Zeit für „Exulting The Adversary“. Der Auftakt gräbt sich in einer morbiden Art durch die alte Schule des Death Metal. Schön abgemischt herrscht von Beginn an eine gepfefferte Grundagressivität, die als Fundament für alle zehn Tracks gilt. „Sentry At The Seven Gates“ verarbeitet im Anschluss einige derbe Thrash Metal Riffs, die Aufgrund der angepassten Schnelligkeit eine beachtliche Brutalität an den Tag legt. Mit Track Nummer drei im Bunde wird fröhlich weitergeholzt. „Unblessing The Revenent“ bricht dabei in eine brennende Raserei aus, die im Mittelpart sich majestätisch marschierend offenbart. Groovige Gewalt schlägt mit schnellen und effektiven bei kürzesten Track „Proverbs Of Pestilence“ um sich. Mit einem Kirchenorgelintro „Denuncing The Immaculate“ läutet HEXORCIST die Halbzeit zu dem wuchtigen apokalyptischen Feldzug ein.
Auch hier stellt sich ein gefundenes Fressen für Death Thrash Maniacs ein. Was der Frontmann beim folgenden gleichnamigen Titeltrack an blasphemischer Bösartigkeit in die Gehörgänge posaunt hat sich dermaßen gewaschen. So muss brachialer geschwärzter Death Metal klingen. Ein wahres Unwetter bricht schließlich mit „Unrighteous Ceremony“ herein. Ein aufkommendes Unheil welches mehr als bedrohlich wirkt greift hier gnadenlos um sich. Mit dem vorletzten eigenen Song „Accused Affirmations“ schwingen dunkle groovige Melodien durch die Sphäre. Neben eingängigen Parts, drücken sich dabei energiegetriebene Riffattacken durch. Eine Beschwörungsformel leitet „Prating The Most Foul“ schließlich ein. Dieser Track strotzt vor treibender Härte, welche gnadenlos bis zum Ende durchgezogen wird. Dabei kommen kreischende Kettensägen zum Einsatz. Mit dem mörderischen Covertrack „Crucifixion“ wird die Hölle auf Erden entfacht. Das Orginal stammt vom „Morbid Force“ Album (2007) der mittlerweile aufgelösten Black Death Landsleute von DEVASTATOR. Ein passender Abschluss eines intensiv hitzigen Höllengefechtes.