Ixtlahuac – Teyacanilitztli Nahualli (Demo)

Albumtitel

Teyacanilitztli Nahualli (Demo)

Label/Vertrieb

Nuclear War Now! Productions

Veröffentlichung

01.08.2021

Laufzeit

31:26 Minuten

Genre

Black Metal

Allein der Bandname IXTLAHUAC reicht schon aus, um zwei Mal hinzusehen. Was im ersten Moment wie eine sinnlose Aneinanderreihung von Buchstaben wirkt, ist eine ländliche Gemeinde im mexikanischen Bundesstaat Colima. Übersetzt heißt es soviel wie ‚wüstenhafter Ort ohne Bäume und Häuser. Nach dem das geklärt ist und sich die klassischen Bilder aus den unzähligen Wildwestfilmen manifestiert hat, wenden wir uns der musikalischen Seite des obskuren mesoamerikanische Duos IXTLAHUAC zu. Seit rund drei Jahren sind Juan ‚AESDM‘ Gonzáles und José Manuel Cárdenas in der Besetzung aktiv und haben es in den ersten Monaten zu zwei Demos gebracht. 2019 wurde dann mit „Teyacanilitztli Nahualli“ das bisher dritte und bisher letzte Demo veröffentlicht.

Textlich bezieht sich „Teyacanilitztli Nahualli“ (was übersetzt „Führer der Zauberer“ bedeutet) auf kryptisch mesoamerikanische Ehrenkodex, die als Amoxtli bekannt sind. Diese im 14., 15. und 16. Jahrhundert verfassten Kodex beschreiben die Geschichte des indigenen vorkolonialen Lebens in Mesoamerika. Mit einem Fokus auf die kosmogene Verehrung von Gottheiten wie ‚Huitzilopochtli‘ (sternengebundenen Schutzpatron des Krieges) (wer denkt sich solche Namen aus !?) atmet eine okkulte Strömung unter der Oberfläche von IXTLAHUAC kryptischer Poesie. Krieg, Opfer und Rituale wirken gleichermaßen aus einer Zeit, in der die Macht der Tlamacazqui (des Ritualpriesters) gewaltsam vorherrschte. Ein moderner Geist verbirgt die Geheimnisse dieser alten Gesellschaft des rituellen Krieges. IXTLAHUAC geleitet einen durch den arkanen Irrgarten.

All diese Thematik wird von dem Duo dies Mal in acht Tracks gepackt und nebenbei ein sehr blutig rohen Black Metal Angriff aufgenommen. Neben den akustischen Intro aus der Prärie finden sich an einigen weiteren Stellen atmosphärische Parts wieder. Das lockert die ansonsten stupide schwarze Masse ungemein auf. Ansonsten herrschen die elend klingenden Elemente des Black Metal. Dazu trägt die analog wirkenden Aufnahmen nicht unwesntlich mit bei. Durch diese präsentierte primitive Authentizität, die immerhin eine satte halbe Stunde füllt, hat es das Duo doch geschafft ihr drittes Demo nun per 12″ Vinyl zu veröffentlichen. Dazu braucht man keine Höhlenmalerei betreiben, um zu sagen das IXTLAHUAC in ihrer Rolle als Undergroundact aus Mittelamerika sich wohlfühlt und dort auch verbleiben wird.  

Fazit
Auch im dritten Anlauf findet IXTLAHUAC keinen Weg aus dem Black Metal Bunker heraus !
5
von 15
Kontrovers
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