Der Begriff GNOSIS stamm aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie (Er-)Kenntnis bzw. Wissen. Die Lehre des Gnostizismus befasst sich dabei mit der Religionswissenschaft aus dem zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr. Dabei wurde diese Art der frühzeitlichen Weltanschauung durch das Neue Testament strikt abgelehnt. Aufgrund der Tatsache das sich dieses Theologie zu einem ernsthaften Gegner der damaligen Kirche entwickelt hat, ist die beste Voraussetzung für einen Bandnamen. Insgesamt drei Mal gibt es GNOSIS in den USA. Eine von den betreffenden Bands stammt aus dem Sonnenstaat Florida. Seit 2013 hat sich in Miami ein Trio zusammengefunden, welche sich aus der Sicht des des Black Death Metal mit der Wissenslehre auseinandersetzt. Dabei werden keine halben Sachen gemacht.
GNOSIS setzen ohne Umschweif ausschließlich auf komplette Studioalben. Neben „The Third-Eye Gate“ (2015) und „The Offering of Seven“ (2018) wird im beständigen drei Jahres Rhythmus nun das dritte und aktuelle Werk „Omens from the Dead Realm“ veröffentlicht. Inhaltlich wird eine dreiviertel Stunde ein dunkler Mix aus den Lagern des Black und Death Metal geboten. Lässt man das dritte Album einige Runden auf sich wirken, fällt auf das die gebotene Materie schon zäh und bösartig ist. Doch ein auffälliger Schwachpunkt ist gleichzeitig ein ständiger Begleiter auf „Omens From the Dead Realm“; es fehlt durchweg an drückender Tiefe. Ob bewusst bei der Produktion da drauf verzichtet wurde, ist nicht überliefert worden.
Wird sich mit etwas lauter wirkenden Phantasie dem eigentlichen Sound zugewandt, spürt man was die drei Amis von Stapel lassen. Das entwickelt sich zu einem ordentlichen Höllenfeuer, welches intensiv zündelt. Bei unheimlich vielen Passagen, die sich wie eine Mischung aus MORTUARY DRAPE und ROTTING CHRIST zusammen setzt. Bei diesem soliden wirkenden Sound, welcher regelmäßig mit drückenden Doom Parts durchsetzt ist, lässt der finstere Gesang schwer an die ehemaligen NECROS CHRISTOS aus Berlin erinnern. Bei „Apzu, Sea of Death“ baut GNOSIS melodische Keyboardelemente mit ein und lassen bei all der rabenschwarzen Auseinandersetzung die Atmosphäre ordentlich aufleben. Das orientale Zwischenspiel „Transcendence Pt. II“ gibt dem herrschenden Konzept einen überraschend positiven Flair. Ein angenehme schöne dritte Runde; allerdings bringt der leise Sound dabei wenig Ertrag.