Was macht man, wenn der Sommer sich dem Ende zuneigt und die nasse Klauen des Herbstes einen die Stimmung aufs eigene Gemüt schlägt ? Richtig, man sorgt zuhause für eine angenehme Stimmung. Nicht unwesentlich trägt auch gute Musik elementar zum wonnigen Klima in den eigenen Wänden mit bei. Allein das Ritual eine Platte aus der Sammlung heraus zu suchen und diese schon in freudiger Erwartung auf den Plattenteller aufzulegen und die Nadel ihr Werk beginnen zu lassen. Wenn anschließend die ersten Töne erklingen und man entspannt sich zurücklehnt, beginnt die Reise durch die Wohlfühloase. Lauscht man der Musik von den finnischen SUNCRAFT begibt sich der musikalische Trip diesmal durch die Welt des stonerlastigen Rock’n’Roll. Die Aura lässt sich dabei nicht spezifisch kategorisieren. Im Laufe des Albums durchstöbern die vier Musiker aus Oslo mit ihren energiegeladenen Grooves und fesselnden Riffs eine philosophische Welt der Düsternis. Lyrisch setzen sich SUNCRAFT mit Themen wie Gier und Verschwörung auseinander.
Mit dem Debüt „Flat Earth Rider“ werden sechs beachtliche Songs demonstriert, die eine große musikalische Breite abdecken. Mit dem Opener als Titeltrack sowie den folgenden „Space Buddha“ wird direkt der klassische Rock’n’Roll Bestandteile zum Besten gegeben. Die Jungs verstehen es, ihr produziertes Material einen durchweg interessanten Touch zu geben. Je länger die Spielzeit dauert, des so düsterer wird es. Das liegt an den aufkommenden Doomrefrains, welche wie bei „Commie Cannibals“ das Zepter im Sound übernehmen. Zeitgleich wirkt die Nummer wie ein kiffender Wellensurfer, der in aller Gelassenheit seine Runden dreht. Das Finale „Bridges to Nowhere“ gestaltet sich als elfminütiger Schweremüter. Dieses erste Studioalbum ist ein Genre-brechendes Rezept, welches dauerhaft auf keiner kleinen Flamme zubereitet wurde. Schwerpunkte legen SUNCRAFT sich mit der zeitgenössischen Gegenwart und lassen dabei die Entfremdung, Einsamkeit oder sogar Spiritualität zu Wort kommen.