Ein Jahr nach dem echt gutklassigen Debüt „Freedom Of Speech“ legt die Saarland-NRW Connection, Mentalist nach! „A Journey Into The Unknown“ ist der wirklich passende Nachfolger, wird wieder mit einem tollen Andreas Marschall Artwork veredelt und kann die Stärken des Debüts vertiefen. Herrlich unkitschiger, zeitloser Power Metal ohne zu viel Keyboardbombast und gar mit eigener Note (!) bekommt der Hörer hier geboten. Keys sind sehr wohl vorhanden, doch Kamelot Gastmusiker Oliver Palotai ist hier sehr geschickt im Bandsound integriert worden. Sicherlich die Wurzeln liegen bei Bands wie Blind Guardian, Helloween und Konsorten, aber das haben Mentalist geschickt in eigene Lieder kanalisiert, wobei die ureigene Stimme und auch viele Gesangslinien von Frontmann Rob Lundgren sich von ähnlich gearteten Formationen wohltuend abheben. Da der etatmäßige Bassist wegen Vaterfreuden verhindert war engagierte man gar den erfahrenen Symphony X und Mietmusiker Mike LePond für den Studiojob. Ob das jetzt so nötig war? Genügend gute Gäste sind ja an Bord, auch Henning Basse (Ex-Metalium und Firewind) der alle Backings und ein Duett gesungen hat. Außerdem spielt ja Thomen Stauch wunderbar die Drums und der ist deutsche Blinde Gardinen Metallegende! Für ein Album das fast genau 60 Minuten dauert und auch zwei Lieder mit Überlänge im Programm hat ist die Scheibe positiv kurzweilig, oft sind für meine Ohren solche Alben mit etwas Leerlauf versehen. Bei der Horrorgeschichte „The Dentalist“ (nettes Wortspiel!) muss ich zwar spontan an „Dethrone Tyranny“ von Gamma Ray aber das ist schon in Ordnung. Die Covernummer des Popsongs „Manchild“ ist eine nette Überraschung am Ende der Scheibe.
Hoffentlich können Mentalist mit der tollen Scheibe bald mal auf Tournee gehen oder Festivals spielen!