Als Opener einer Show von Burning Witches sah ich vor kurzem THE FALS und fand die bewusst unterkühlte Show der Band echt klasse, sodass ich gleich mal sämtliche Veröffentlichungen erworben habe. Die erste EP „Omega Millennium“ erschien 2019, doch ich stelle euch hier den aktuellen Output „Feuerportal“ vor. Die fünf Songs wurden im Winter 2020 aufgenommen und von Greg Chandler, in den Priory Recording Studios in England gemastered. Der Titeltrack basiert auf der lokalen Sage „Der Teufel am Hunnenring“, die mit der Heimat Otzenhausen der Band zentral verbunden ist.
THE FALS betonen, sich keiner speziellen metallischen Richtung zugehörig zu fühlen, doch werden Freunde von Doom, Black Metal und atmosphärisch gefärbten, dunklen Rock’n‘Roll ihre helle Freude am ausdruckstarken Metal des Dreiers haben. Der Sound ist insgesamt etwas breiig, was dem Budget geschuldet sein, aber auch bewusst gewollt sein kann, denn unter diesem Schleier richtet sich die Band brachial ein und serviert zunächst den galoppierenden Opener „Statues Remain“, der aus einer Paarung von Motörhead und Darkthrone entstanden sein könnte. Im Anschluss folgt der stärkste Song der Scheibe „On Nightmare’s Wings“, der mich von Beginn an einfängt und fesselt. Das ist wuchtiger Todesstahl, angetrieben von einem scheppernden Schlagzeug, gekrönt von der schmerzhaft verzerrten Sangesstimme. Der Titelsong ist auf Deutsch vertont, was man aber nicht wirklich versteht, ohne sich stark auf die Gesangslinien zu konzentrieren. Das Tempo ist gemäßigt und es regieren die Melodien. An die beiden ersten Songs reicht der Rest allerdings nicht mehr ran, wobei das epische „Conquer Light“ einen gelungenen Abschluss der EP darstellt.
Vom Gefühl her ruht die Band in sich selbst und verschwendet keinen Gedanken daran, was irgendeinem Fan gefallen könnte oder was massenkompatibel ist. Es bleibt zu hoffen, dass THE FALS ihren Weg so konsequent weitergehen und live die eine oder andere Chance bekommen werden. „Feuerportal“ ist auf alle Fälle ein Album, das man so schnell nicht weglegt, wenn man mit der Stilart etwas anfangen kann. Auf der Homepage der Band oder über Bandcamp ist die Beschaffung möglich.