Nach dem gleichnamigen Debütalbum vor zwei Jahren gibt es nun neuen verspielten Zündstoff aus dem Hause ÆNIGMATUM. Das Quartett aus Portland bewegt sich mit „Deconsecrate“ grundlegend im kohlrabenschwarzen Todesblei und hamstert dabei eine gewichtige Portion der technischen Geschwindigkeit. Die Grundzüge der rund dreiviertel Stunde verkommen zu einem hektischen Betriebsamkeit. Die herrschende Rastlosigkeit ist ein ständiger Begleiter. Die vier Amis setzen in ihrem Konzept genau diese präzise Wirkung der anhaltenden Unruhe. Dauern begegnet man einer Treibjagd die einen ständig Gehetzt umher schauen lässt. Großartige Verschnaufpausen werden innerhalb der acht Tracks nicht vergönnt. Bei „Fracturing Proclivity“ darf man sich das erste Mal aus der Deckung wagen, um das passablen Gitarrensolo von Eli Lundgren als Feuerpause beizuwohnen.
Sollte das Quintett sein Pulver schon zur Halbzeit verschossen haben. Immerhin bietet das zweieinhalb minütige Zwischenspiel „Floods Within a Splintered Cortex“ eine Ruheoase. Doch diese Pause ist trügerisch. Mit „Larker, Sanguine Phantom“ heißt es auf spielerisch Art und Weise : Feuer Frei. Ein äußerst abgedrehter und technisch versierter Track, welcher die gesammelte Energie komplett abverlangt. Das gebotene Songmaterial ist kein Stoff zum Nebenbei hören. Wenn man sich auf „Deconsecrate“ einlässt, könnte man meinen, das es sich um eines der verloren Schätze aus der Göteborg Schatzkammer handelt. Eine faszinierende Disharmonie, die ihren Stempel dem ehrgeizigen Schema des Quartetts aufdrückt. Zugegeben ist es keine leichte Kost die einen erwartet, doch die technische eingearbeitete Raffinesse lässt es zu einem interessanten Werk vollkommen.