Ich würde ja mein Geld draufsetzen, dass die Münchener Jester’s Tears sich 1992 nach einer Scheibe von Marillion benannt haben. Außer einer EP 1996 und dem Album „Illusion“ (2001) ist aber von den Prog-Metallern nichts erschienen. Viele hielten die Truppe, die ich, wenn überhaupt vom Namen kannte für tot, doch jetzt kommt überraschend nach 20 Jahren das zweite Album „Perception“ heraus. Musikalisch bietet das äußerst opulent aufgemachte Digipack melodischen Prog Metal mit starker Keyboardkante und etwas Melancholie und Bombast. Das ist jetzt sicherlich nicht besonders neu, oder originell aber durchweg gut gemacht und ohne Ausfälle! Textlich beschäftigt sich die Band mit dunklen Themen und Menschen am Scheideweg mit Problemen durch physische oder psychische Gewalt. Das ist doch mal was anderes als die üblichen Horror-oder Fantasygeschichten. Die Realität ist ja oft viel grausamer als irgendwelche Fiktion! Zeitweilen ist das Ergebnis mir zu „dudelig“, allgemein aber nicht schlecht! Ob die Bayern sich bei der großen Konkurrenz wieder etablieren können bleibt abzuwarten.
Das Handwerk dazu ist hörbar vorhanden und Spaß macht die Scheibe auch!