PORTRAIT – At One With None

Albumtitel

At One With None

Label/Vertrieb

Metal Blade/Sony Music

Veröffentlichung

03.09.2021

Laufzeit

52:36 Minuten

Genre

Heavy Metal

Auf Platz eins der Charts zu stürmen können sich PORTRAIT direkt mal abschminken, was per se nicht an der Qualität ihrer neuen Albums liegt. Da aber am 03.09.21 auch die neue der Eisernen Jungfrauen erscheint, ist der Spitzenplatz automatisch vergeben, wer im Endeffekt das bessere Material liefert, wird sich mit der Zeit zeigen.

Die Schweden, einst als Mercyful Fate-Klone verschrien, haben sich von Album zu Album kontinuierlich gesteigert und „Burn The World“ lief nach wie vor regelmäßig in meinem Player. Das hat sich seit zwei Wochen geändert, denn „At One With None“ ist eine packende metallische Lehrstunde, die völlig zeitlosen Heavy Metal bietet, der so vor 20 Jahren entstanden sein könnte und hoffentlich noch in 20 Jahren entsteht. Nach dem etwas verhaltenen Titelsong zu Beginn, der allerdings ständig wächst, mag die Hymne „Curtains“ als Blaupause dafür stehen, denn da passt vom Riff, über die Melodie, bis zum geilen, eingängigen Refrain einfach alles. Per Lengstedt singt hier angenehm normal und unterlässt jegliche King Diamond-Anleihen, was der Band einfach gut zu Gesicht steht. Das ist noch nicht durchgängig der Fall, aber auch eine Nummer wie „A Murder Of Crows“ hat natürlich im Universum von PORTRAIT ihre Berechtigung und ist ohne Zweifel gut gemacht. Mit „Phantom Fathomer“ wird es schon fast kommerziell, da verhindert der progressive Mittelteil aber den Radio-Hit. Textlich sehr provokativ, verweist die Band auf ihre kritische Haltung gegenüber unterdrückter Meinungsfreiheit, inkludiert dabei aber auch explizit Randmeinungen radikaler Art. „He Who Stands“ ist dann quasi ein Ausflug in dunklere Gefilde,  Lengstedt singt zwei Oktaven tiefer, die Gitarrenarbeit hat fast etwas Hypnotisches, bevor am Ende dann doch noch die Post in allen Bereichen abgeht. Das alles ist allerdings nur die Vorhut zum Monument, das danach folgt, sich „Ashen“ nennt und ein verdammtes Meisterwerk des Heavy Metal ist. Eingeleitet mit einer akustischen Gitarre nimmt diese Nummer langsam Fahrt auf und setzt sich dann so brachial im Gehörgang fest, dass man befürchtet, nie wieder einen anderen Song hören zu wollen. Jeder Song der neuen Maiden wird sich mit diesem Longtrack messen müssen und die Chancen der Schweden, am Ende die Oberhand zu behalten, stehen gar nicht schlecht.

PORTRAIT liefern mit „At One With None“ einen originellen Album-Titel, ein hervorragendes Cover, das an „Burn The World“ anknüpft, aber was viel wichtiger ist, ein herausragendes Album, das einfach nur Heavy Metal ist und sein will.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Fazit
Die Schweden sind mit ihrem 5. Album im Olymp des Heavy Metal angekommen. Die Scheibe ist ein Hammer!
14
von 15
Geniestreich
Heavy Metal is Immortal!