NOTHING SACRED aus Australien? Mal abgesehen davon, dass es noch mindestens eine weitere aktuelle Kapelle gibt die unter diesem Namen unterwegs ist, werden wohl die wenigstens etwas mit diesem Namen anfangen können. Ein Demo und eine EP, beides 1985 veröffentlicht, die Debüt Scheibe kam dann 1988, bevor es lange Zeit sehr still wurde um die Mucker von Down Under. Laut Biographie wollte man eine „kurze Auszeit“ nehmen bevor das zweite Album folgen sollte. Diese Auszeit dauerte dann so an die 20 Jahre, bis man 2012 und 2014 wieder Konzerte spielte und in beiden Jahren jeweils eine Compilation veröffentlichte. Nun wollen die Herren es aber wirklich wissen und haben mit „No Gods“ tatsächlich ihr 2. Langeisen veröffentlicht.
Die Musik auf dem vorliegenden Silberling ist eine gediegene Mischung aus Power und Thrash Metal. Der Einstieg mit „Final Crime“ kann durchaus als brachial bezeichnet werden, während das nachfolgende „Virus“ eher die gemächliche Seite von NOTHING SACRED zeigt. Frontmann James Davies allerdings bleibt sich trotz der recht variantenreichen Musik treu und trällert seine Gesangslinien ohne Veränderung in einem durch. Dass passt sehr gut zu den eher gemächlicheren Songs oder Parts. Wenn seine Musiker Gas geben bleibt er aber auf der Strecke und klingt eher wie ein Fremdkörper. Bei FLOTSAM & JETSAM als Gegenbeispiel funktioniert das wesentlich besser, da deren Frontmann Eric A.K. einfach genügend Power und dezente Aggressivität aus seinen Stimmbändern holen kann.
Dieses Problem wird im Laufe von „No Gods“ nicht abgestellt. Während die Musik durchaus überzeugen kann (trotz einiger arg schmalzigen Momente wie zum Beispiel in „Killing You“), bleiben die Vocals die Baustelle bei NOTHING SACRED.
Die Produktion ist hingegen durchaus gelungen, mit etwas Druck aber immer noch differenziert genug um jedem Musiker den entsprechenden Raum zu geben.
Wer auf auf stark melodischen Thrash Metal mit viel Power Metal Elementen steht macht hier nichts falsch.
NOTHING SACRED – NO GODS
Fazit
Knackpunkt bei NOTHING SACRED bleibt der Gesang, der immer mal wieder deplatziert wirkt