WORMWOOD – Arkivet

Albumtitel

Arkivet

Label/Vertrieb

Black Lodge Records

Veröffentlichung

27.08.2021

Laufzeit

46:54 Minuten

Genre

Melodic Black Metal

Wenn eine Band sich WORMWOOD nennt und als melodischer Black Metal angekündigt wird, darf man gespannt sein, wie das klingt. Ihre Heimat ist Skandinavien, aber zum Erstaunen nicht aus dem klassischen Schwarzwurzelland Nummer Eins: Norwegen, sondern das benachbarte Schweden. Und hier hat das Quintett ihren Sitz in Stockholm. Seit sieben Jahren werden von hier aus ihre finsteren Botschaften in die weite Welt getragen. Nach ihrer bisher einzigen EP „The Void: Stories from the Whispering Well“ (2015) wurden ab 2017 bis jetzt im zweijahres Takt die Alben „Ghostlands: Wounds from a Bleeding Earth“ und „Nattarvet“ veröffentlicht. Und dieser zeitliche Abstand hat nun mit dem aktuellen dritten Werk „Arkivet“ neue Nahrung bekommen.

Beim siebenminütigen Opener „The Archive“ merkt man direkt, das der nordische Einfluss eine zentrale Rolle auf dem Album spielen wird. Äußerst melodische Passagen der Gitarrenfraktion halten mit geschwärzten Gewand Einzug. Einzig die Vocals von Frontmann Georg ‚Nine‘ Ekbladh strahlt die kühle Biestigkeit aus, welche in dem betreffenden Genre zuhause ist. Zunächst schwingen auch Viking Vibes unterschwellig mit, bis es im Mittelteil akustische PINK FLOYD Gitarrentöne zu bestaunen gibt. Diese Überraschung ist WORMWOOD wahrlich positiv gelungen. Beschwingte Synthieklänge bekleiden den Auftakt von „Overgrowth“. Ein gemäßigtes Midtempo wird durchgezogen und bei diesem Track plätschert genüsslich der Mittelpart vor sich hin, bis das Solo diese Wohlfühloase durchbricht. Auch „End Of Massage“ wird von einem melodischen Rahmen gehalten. Die eiskalte Stimme erinnert dabei dran, das es sich um Songs aus dem Black Metal Lager handelt und so reitet der besessene Seelenjäger im Höllentempo durch die Nacht. Davon lassen sich die Schweden nicht beirren und wenden sich ihrer spielerischen Können wieder zu.

„My Nortern Heart“ hat zu Beginn etwas von einem Stamm der Ureinwohner, welches eine Zeremonie abhält, bevor die schwarzen Schwingen sich ausbreiten und den gewohnten Spirit der Band zelebrieren. Eine zügige Nummer, welcher spielerisch die Balance hält und in ein Gesangsduett mit einer weiblichen Stimme geht. Ein Song mit Potenzial, um die Repeat-taste zu drücken. Nach diesen spielerischen Ausflügen, baut sich „Ensamheten“ zunächst etwas zäh auf. So als wenn eine schöpferische Pause eingelegt wird. Hier geht es ziemlich straight zur Sache und zeigt WORMWOOD von einer kalten Seite. Kann halt nicht immer Friede, Freude Eierkuchen sein.

Lauscht man anschließend „The Slow Drown“ scheint dem Quintett die Freude an spielerischen Überraschungen vergangen zu sein. Oder besser gesagt, haben die Schweden ihre Grinsemaske fallen gelassen und zeigen nun ihr wahres Gesicht. Hier werden zwar ein paar melodische Einwürfe vollzogen, doch dieser vorletzte Song geht schon garstig durch die Bewertung. Die Jungs zeigen, das Black Metal doch nicht jedermanns Sache ist. „The Gentle Touch Of Humanity“ kratzt zum Schluß an der zehn Minuten Marke. Mit ordentlich Blastbeats wird dieses Finale eröffnet und die kalten Black Metal Winde schwadronieren durch die Gehörgänge. Dieser schwarze Sturm ebbt dann ein letztes Mal in die Welt von PINK FLOYD ab. Auch wenn dieser bahnbrechende Ausflug nur von kurzer Dauer ist, überraschen WORMWOOD erneut. Inhaltlich geht es in der eingespielten Gesprächssequenz um den gewissenlosen Umgang des Menschen mit Mutter Erde. Ein Thema was zur Zeit allgegenwärtig ist.

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Fazit
Mit "Arkivet" zeigt WORMWOOD seine zwei Gesichter. Überraschend und Böse !! 
10
von 15
Interessant
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