Mit THE SLOW DEATH tritt eine Combo ins Rampenlicht, welche mit vierzehn Jahren Bandbestehen längst zum australischen Extreminventar zählt. Durch die bisherigen drei veröffentlichten Studioalben ist das Quintett im Hafen des schwermütigen Funeral Doom Death Metal vor Anker gegangen. Der gewählten Bandnamen versprüht dabei auch die passende Aura eines trägen Musiksparte. Das aktuell neuste Werk „Siege“ erfüllt die mentalen Voraussetzungen für einen erneuten Untergang. Vier schwerfällige Songs ergänzen ein gefrorenes Stop-Motion Artwork, welches sich inhaltlich eine intensive Auseinandersetzung mit dem immer wiederkehrenden Alltag und die weltweite Globalisierung mit all ihren Folgen. Mit einem intensiv großartigem Touch begleiten einen die fünf Australier dreiundsechzig Minuten lang auf ihrer gebotenen Reise durch diese Thematik. Dabei strahlt der Kern der Veröffentlichung eine einheitliche Vielschichtigkeit aus, so das die aufkommende Traurigkeit nicht langweilig wird.
Die vorhandene Erfahrung haben die einzelnen Mitglieder sich zusätzlich in anderen Bands wie HORRISONOUS (Death Metal), TEMPLE NIGHTSIDE (Black Death Metal) oder ILLIMITABLE DOLOR (athmosp. Doom Death Metal) und lassen THE SLOW DEATH dadurch weiter reifen. Auch die Band bleib leider nicht von persönlichen Schicksalsschlägen verschont, als Ende 2014 Frontmann und Gründungsmitglied Gregg Williamson wegen eines Herzfehlers verstorben war. Doch davon erholten sie sich und mit Gamaliel wurde ein passender Nachfolger für Mikro gefunden. „Siege“ zeichnet sich mit unheimlichen, eindringliche weibliche Vocals, die sich mit abgrundtief tiefen Growls einen herrlich musikalischen Schlagabtausch liefern. Und die raumergreifende Funerale Atmosphäre ordnet sich ansatzweise in Größenordnungen wie SKEPTICISM oder gar SATURNUS ein. Doch mit äußerst ruhigen melodiegeladenen Abschnitte lassen sich The SLOW DEATH ein Hintertürchen offen, welches raus aus der Begräbnisstimmung führt. Trauer kann so schön klingen.