Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein Westfalen kommen auch eine Menge Bands. Seit 1997 sind OBSCURITY mit im Geschäft und lieferten zwischen 2000 und 2017 insgesamt ganze acht acht Alben ab. Kein Wunder, denn der Viking Metal erlebte im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausend durch Zugpferde wie AMON AMARTH eine Art Hochkonjunktur. Die Band aus dem Bergischen Land hat sich im Laufe der Zeit mit ihrem melodischen Black Viking in deutscher Sprache einen festen Platz in dem betreffenden Genre gemacht. Nun steht mit „Skogarmaors“ die neunte Studiovollversion an. Der Titel heiß wörtlich übersetzt „Mann aus dem Wald“ und bezeichnet einen Gesetzeslosen oder Verbannten, welcher als geächtete Person im Wald oder Moor leben muss. Ganze vier Jahre hat die Erschaffung gedauert, bis dieses neue Album nach „Streitmacht“ fertig gestellt wurde. 2018 ist mit Zorn am Schlagzeug und Askar an der Gitarre ein Besetzungswechsel vorgenommen. Hier ist festzustellen das diese neuen Formation sich elementar positiv in dem Endergebnis der dreizehn neuen Songs ausgewirkt hat. Das mit „Skogarmaors“ das Rad nicht neu erfunden hat dürfte klar sein, denn die Struktur eines klassischen Viking Metal Tracks ist recht eng gesteckt.
Im Laufe der knappen Stunde Spielzeit rufen OBSCURITY den Herr der (heiligen) Inspiration Wodanaz an, lassen die Eroberung von Konstantinopel 1204 Revue passieren. Zum Song „Geist von Neuenberge“ wurde sich folgendes erzählt.: Eine uralte Legende aus dem ‚Bergischen Land. In den Ruinen der Burg Neuenberg bei Lindlar soll der Geist des Grafen Wilhelm II. heimgesucht werden. In den alten Hallen wird gemunkelt. Der Graf wurde in der Schlacht bei Kleverhamm geschlagen und musste zusagen viele seiner Lehen, die seine Söhne in Aufregung versetzten. Einer von ihnen, Adolf, sperrte ihn ein, aber seine Gemeinschaft befreite ihn aus dem Verlies der Burg Burg. Der Graf starb 1408, aber sein Geist soll unter uns geblieben sein.“ Die auf „Schlachten & Legenden“ begonnene Geschichte über den „Bergische Löwen“ wird in einem zweiten Teil fortgesetzt. Mit dem Bonustrack „Valkyria“ allerdings schert die Band aus dem bisherigen Schema aus und lässt es gemächlich ausklingen.
Schlussendlich ist es ein Album geworden, wo man merkt das die Band mit Hingabe und Leidenschaft sich in der Rolle als nordische Krieger wohl fühlen und dies auch wieder spiegeln. Es ist eine solide Art des Viking Metal geworden, obwohl die Glanzzeit dieses Genre als Trendsetter seit einigen Jahren vorbei ist. Es wird sich zeigen, ob ihre Stories die breite Masse erreichen, oder ob das Album in den Fluten von Neuerscheinungen untergeht.