Das Dreigestirn REPLICANT meldet sich drei Jahre nach ihrem Debüt „Negative Life“ nun mit ihrer zweiten frickeligen Volldröhnung „Malignant Reality“ zurück. Die Jungs aus dem Süden von New York haben sich der modernen Variante des Death Metal verschrieben und bringen es in den zehn neuen Tracks unverblümt zur Geltung. Als technisch anspruchsvoll sind die neu gegründeten Bands der letzten zehn Jahre, dank des heutigen Equipments sowie dem Know How Standards in den Aufnahmestudios, fast schon als selbstverständlich anzusehen. Die gebotene Disharmonie lehnt sich dabei schwer an den Sektor des technischen Death Metal an und an der ein oder anderen Stelle lümmelt die Progressivität herum. Diese musikalischen Anstrengung erinnert an die Technical/Avant-garde Kapelle von GORGUTS zu den „Wisdom Of Hate“ Zeiten Anfang der 2000’er. Doch REPLICANT kann nicht nur die Hau-drauf Mentalität. Die eingestreuten ruhigen Oasen, wie bei dem Opener „Caverns of Insipid Reflection“ oder dem finalen „The Ubiquity of Time“ lädt bildlich gesehen geradezu ein, ein Sonnenbad auf einer saftig grünen Sommerwiese zu nehmen.
Doch diese wonnigen Momente sind nicht von langer Dauer. Wie ein gezündeter Knallfrosch fliegt einem die musikalische Struktur unberechenbar um die Ohren. Sicherlich verfügt „Malignant Reality“ auch über schöne Momente, wie es bei dem instrumentale Zwischenspiel „Rabid Future“ der Fall ist. Also etwas Zeit zum Durchatmen, bevor der Strudel einen wieder ohne doppelten Boden durch Zeit und Raum schleudert. Sind die neunundvierzig Minuten erfolgreich absolviert worden, ist bis auf die wonnigen Passagen nicht wirklich etwas hängen geblieben. Es mag als zeitgenössischer und moderner Death Metal definiert werden, doch es klingt wie eine identitätslose Veröffentlichung, die schon unzählige Male auf diesem Planeten veröffentlicht wurde.