Da schau mal her, da sind sie ja wieder, King Zebra aus der Schweiz. Vor gut sechs Jahren durfte ich deren letzte Scheibe „Wild! Wild! Wild!“ rezensieren (siehe in unserem Archiv). Die war noch eine Eigenproduktion und als kleine Kritik hatte ich den damaligen Sänger mit dem seltsamen Nick-Namen Tom Hoochie Coo als Schwachpunkt ausgemacht. Trotzdem reichte es noch für ordentliche 8 Punkte zum damaligen Zeitpunkt, weil die Mucke ansich halt ganz nach meinem Geschmack war. Ich weiß nicht, ob die Band sich seinerzeit meine Rezi zu Herzen genommen hat oder ob sie es selbst gemerkt haben, jedenfalls ist seit 2017 ein neuer Sänger bei den Eidgenossen aktiv, der jetzt mit Album Numero drei „Survivor“ seinen Einstand feiert. Der ist beileibe kein Unbekannter, denn Eric St. Michals dürfte vielen von euch noch als ehemaliger Sänger der Melodic Rocker von China bekannt sein. Der singt dann auch, ohne Tom Hoochie Coo zu nahe treten zu wollen, in einer völlig anderen Liga, weshalb ich erstmal der Band zu diesem Schritt gratulieren möchte. Und natürlich auch zum Debüt bei einem richtigen Label!
Musikalisch wird weiterhin melodischer, rifflastiger Hardrock geboten, der von Anfang an eine Menge Spaß vermittelt. Gute Laune mit Mitwipp-Garantie ist also angesagt, was sich auch ab und zu auf die Texte überträgt. Denn welcher Biker oder Trucker möchte nicht mal von einer „Hot Cop Lady“ angehalten und nach allen Regeln der Kunst kontrolliert werden? Ein bärenstarker Song, an dem ich mich nicht satthören kann. Von Balladen-Kitsch halten die Jungs um Gitarrist Roman Lauer offensichtlich nicht viel, wenn es auch mal wie bei „We`re The Survivors“ einen Tick ruhiger und sogar radiotauglich wird. Aber zumeist werden die Ärmel hochgekrempelt, ohne auf die eingängigen Melodien mit vielen Chören, Singalongs und Mitsing-Refraings verzichten zu müssen (z.B. beim Rausschmeißer „Be The Hunter“). Beim ultracoolen Rocker „Wall Of Confusion“ ist dann sogar Thundermother-Front-Sirene Guernica Mancini als Gast, oder sagt man neuerdings Gästin (??), als Duett-Partnerin dabei, die beiden Stimmen passen ganz hervorragend zusammen (siehe u.a. Video). Dieser Song steht dann auch als Paradebeispiel für die gesamte Platte! Die hätte für mich ruhig noch ein, zwei Lieder länger laufen dürfen. Der nächste Schritt zu den „Großen“ in der Schweiz wie Krokus, Shakra oder den frühen Gotthard ist nur noch ein Hüpferli.