Schon seit gut zweiundzwanzig Jahren gibt es durchgehend DISKORD aus Norwegen und hat seine Zelte im Death Metal aufgeschlagen. Beständig wurde neben ein paar Demos und EP’s auch 2007 das Debüt „Doomscapes“ sowie fünf Jahre später „Dystopics“ auf den Markt gebracht. Bei dem Trio fallen durchweg die abstrakte Darstellung der einzelnen Veröffentlichungen direkt ins Auge. Normalerweise hängen solche schrägen Bilder in irgendwelchen Kunstgalerien. Verantwortlich dafür ist der Landsmann und Künstler Sindre Foss Skancke. Nun setzt sich diese bildliche Schmiererei auf der neusten Langrille „Degenerations“ fort. Genauso verdreht ist der dazu gehörige Inhalt. Dieser reicht von abwegigen Death Metal mit einem Klecks exzentrischer Progressivität, über verspielte Einheiten, bis hin zum dissonanten Todesblei der alten Schule. Es ist schon faszinierend, was für surreale und komplizierte Klänge sich zusammen finden können. Jedenfalls liegen diese zusammengeschusterten zweiundvierzig Minuten schon schwer im Magen. Selbst ein psychedelischer Anschlag wird mit dem Zwischenspiel „Lone Survivor“ platziert. Man darf sich allerdings nicht beklagen, denn DISKORD standen schon immer für diese eigenwillige Interpretation im Todessektor. Auch wenn einige Vergleiche hinken, ist an dieser Stelle eine gewisse Parallele zu den progressiven Pionieren von ATHEIST festzustellen. Nur mit dem Unterschied, das das norwegische Dreigestirn noch experimenteller und düsterer zur Sache gehen. Der dabei aufgestellte Radius reicht in dem freestyle Modus bis zu Jazzelementen, die hinter der Mauer aus spastischen Anfällen gefährlich lauern. Für so ein Album sollte man gedanklich frei und offen für derbe Extravaganz sein. Ansonsten explodiert einem der eigene Schädel.
DISKORD – Degenerations
Fazit
DISKORD "Degenerations" - eine äußerst schwer zu greifendes Klang-Wirrwarr !