Die Franzosen TENTATION sind vier Metal Maniacs, die sich auf die Wurzeln unserer Musik besinnen und mit „Le Berceau Des Dieux“ ein beachtliches Debüt abliefern. Viele Bands aus Frankreich trauen sich am Ende nicht in ihrer Landessprache zu singen, haben zum Teil aber Probleme mit dem Englischen, was ein substanzielles Manko darstellt. TENTATION umgehen dies bewusst und schaffen es auch in der Muttersprache voll und ganz zu überzeugen.
Die Band setzt sich stilistisch selbst zwischen Iron Maiden und Mercyful Fate, wobei ich aber auch deutliche alte Accept und Einflüsse von neueren Band wie Portrait heraushöre. In dieser Schnittmenge kann man eigentlich nicht viel falsch machen, doch ohne gutes Songwriting nützen dir die besten Einflüsse nichts. Die meisten der neun Nummern sind richtig gut geworden, haben eben diesen „old school touch“ und überzeugen am Ende durch ein amtliches Riffing. Der Gesang wirft mich nicht dauerhaft vom Hocker, ist grundsätzlich aber ausdrucksstark, wenn man sich an die ungewohnte Klangfarbe gewöhnt hat. Mein Favorit heißt „Baldr“, beginnt ganz langsam, ja episch und entwickelt sich dann zu einem heftigen Metal-Sturm. Auch die Single „Le Couvent“ dient als Aushängeschild und kann als Video auf Herz und Nieren getestet werden. Mit „Le Berceau Des Dieux“ setzen TENTATION ein Ausrufezeichen in Richtung Europa und zeigen, dass in Frankreich nicht nur die altgedienten Bands die Fahne des Metal wehen lassen können.