Mit SOL KIA können wohl die wenigsten etwas anfangen. Was im ersten Moment wie ein neues Fabrikat aus dem Hause des südkoreanischen Automobilhersteller KIA klingt, ist entgegen der Erwartung ein experimentelles Black Metal Duo aus Belgien. Wer dabei an die rohen Schwarzwurzelhuldigung nach skandinavischer Art denkt, wird bitter enttäuscht werden. „Zos Ethos“ ist vom klassischen Black Metal so weit entfernt, wie der südasiatische Staat von Europa. Schmeißt man das typische Schwarz Weiß Denken über Bord, eröffnet sich ein knapper dreiviertelstündiger Trip, der zu recht als experimentell betitelt wird. SOL KIA treiben mit den anarchischen Post-Punk-Klagen und den misslichen Acid-Tribalismus in äußersten Zipfel der extremen Gewässer. Der Versuch diese psychedelischen Dickicht durch asiatische Spielereien abwechslungsreich zu gestalten passt gut in das Konzept. Mit sehr vielen ruhigen sphärischen Parts vergisst man glatt, das es sich hier eigentlich um ein „Metal“ Album handelt. Das die Synthesizer die Hosen anhaben, lässt sich nicht von der Hand weisen. Erst im Laufe der Songs stellt man mit erstaunen fest, das ein wichtiges Element fehlt. Es sind zu keinem Zeitpunkt der Einsatz von Gitarren festzustellen. Im Grunde erinnern nur die schrägen Gesangseinlagen von Stephane Van Tricht da dran, das es sich um irgend eine Art von musikalischem Extremismus handelt. Es ist schon Überraschung gut, wie der komponierte Sound klingt. Doch abschließend ist es sinnvoller die stilistische Ausrichtung und Definition eher im Bereich der Dark Alternative Music oder EBM anzusiedeln.
SOL KIA – Zos Ethos
Fazit
SOL KIA - "Zos Ethos" ist mit dem Experimentalismus im elektronischen Genre besser aufgehoben.