Im Doom Metal hat es niemand eilig. Das ist seit bestehend des Genre bekannt und wird auch so praktiziert. Das die Niederländer von EXTREME COLD WINTER es wortwörtlich nehmen um etwas Hörbares zu präsentieren, sind jeweils sechs Jahre ins Land gezogen. 2015 erschien mit „Paradise Ends Here“ der erste Fünf-Track-Killer EP. Und schon zu dem Zeitpunkt lieferte das Trio das, was der geneigte Death Doom Anhänger erwartet. Eine Bandbreite die aus druckvoller Klang im gedrosseltes Tempo mit einer passenden Gitarrenarbeit besteht. Um so größer war die Vorfreude auf die erste schleppende Vollversion mit dem Titel „World Exit“. Es gibt Alben, die zünden direkt ab der ersten Sekunde und eröffnen ein Faszinosum der ganz eigenen Art. Die entstandene Atmosphäre trifft mit der Schlagzeugarbeit von Seth van de Loo (VOODOO GODS, CTHULUMINATI), den herrlichen Gitarrenpassagen von A.J. van Drenth (TEMPLE, THRONE) und der unverwechselbaren Stimme von Pim Blankenstein (OFFICIUM TRISTE, THE 11th HOUR) den Puls der Zeit.
EXTREME COLD WINTER verstehen ihr Handwerk und zeigen in den fünfzig Minuten mit ihrer Erfahrung ein perfekten Timing. Wenn dieses Debüt erstmal in Gang gesetzt wurde, kann man sich nur äußerst schwer der vorhandenen Magie entziehen. „World Exit“ fällt zusätzlich durch seine durchstrukturierte Songreihenfolge positiv auf. Die ersten drei Titel zeigen die zugängliche Ader der Band. Das fast sechsminütige Instrumentalstück „The Sea Taketh“ zur Halbzeit ist nicht nur ein schöner Hinhörer, sondern auch das Herzstück des Debüts. Wesentlich schwermütiger geht es ab „Pharmakia“ zur Sache und fördert die typische Melancholie in den Vordergrund, bis dann doch im grollenden Death Metal Style temporäre Geschwindigkeit ins Spiel kommt.
Dieses Debüt zeigt, das EXTREME COLD WINTER sich im Bezug auf die Produktion nicht hetzen lassen. Und das vorliegende Ergebnis gibt ihnen recht. Eine düstere Wohlfühloase, die in einer Sammlung nicht fehlen darf !!