Wer von euch die Sendung „The Voice Senior“, einer Art „DSDS“ für Mucker ab 60 Jahren aufwärts, gesehen hat, wird Dan Lucas kennen. Denn er gewann die erste Staffel 2019, und das sehr souverän. Und das war auch sowas von verdient, handelt es sich bei Dan Lucas auch mitnichten um ein „Greenhorn“ in Sachen Rockmusik. Wenn ihr euch etwa für Melodic Rock aus deutschen Landen interessiert, wird euch eventuell noch die Band Karo aus Berlin bekannt sein, die in den späten Achtzigern tatsächlich mit „Wanna Be Loved“ und „Sister Sister“ kleine Hits in den Rock-Discos hatten. Und genau bei dieser Band hat Dan Lucas, ein damaliger DDR-Flüchtling, gesungen, bevor er in die USA weiterreiste und u..a einen Song für eine McDonalds-Werbung einsang. Also, so schlecht liest sich dessen Vita doch gar nicht, oder? Seine bisherigen drei Solo-Alben verliefen allerdings hier eher im Sande, was aufgrund dieser Hammer-Röhre doch sehr schade ist.
Doch es gibt Abhilfe, denn Dan Lucas, der längst schon wieder im wiedervereinigten Deutschland gelandet ist, hat ein neues, textlich sehr persönliches Studioalbum rausgehauen. Hardrock oder Metal ist hier allerdings nicht zu hören, dafür sehr melodische und eingängige Rockmusik alter Schule in seinen vielen Facetten. Neben beschwingten, rockigen Nummern wie „What`s Left“ oder „I Can`t Belive It“ gibt es auch besinnlichere Songs wie „1985“, „Memories“ oder „Somebody Loves You“ auf die Lauscher. Ok, zwei allzu poppige Songs wie „Sunshine“ und „In The Save Harbor“, bei denen die Beatles durchschielen, erscheinen dann doch etwas belanglos und blutleer. Trotzdem, alles lebt von dieser unglaublichen Stimme des Sängers, dem ich nur eine breitere Hörerschaft wünschen kann. Sowas nennen wir gerne einfach zeitlose, handgemachte Rock-Musik!